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Mainz – Es sind Szenen, die sprachlos machen. Am helllichten Nachmittag eskaliert eine simple Fahrkartenkontrolle im Regionalzug RB 75 am Mainzer Hauptbahnhof: Ein 16-jähriger Jugendlicher geht plötzlich auf den Zugbegleiter los – aggressiv, einschüchternd, ohne erkennbaren Grund.
Was als Routine begann, wurde zur Bedrohung für den Bahnmitarbeiter. Als dieser am 17. Juli 2025 die Fahrkarten prüfte, stand der Jugendliche auf, ging dem Zugbegleiter bedrohlich nahe – und drückte dann sogar seinen Kopf gegen dessen Stirn. „Verpiss dich!“, soll der 16-Jährige dabei gebrüllt haben. Die Situation wirkte so brenzlig, dass sofort die Bundespolizei gerufen wurde.
Ironischerweise hatte der 16-Jährige einen gültigen Fahrschein – es ging ihm offenbar nicht ums Schwarzfahren, sondern ums Einschüchtern. Die hinzugerufenen Beamten stellten seine Personalien fest. Schnell wurde klar: Der Jugendliche ist kein unbeschriebenes Blatt. Schon mehrfach fiel er polizeilich auf. Auch diesmal blieb es nicht folgenlos.
Die Polizei informierte umgehend den Vater des Jugendlichen. Nach Abschluss der Maßnahmen kam der 16-Jährige wieder auf freien Fuß. Doch gegen ihn läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Nötigung.
Wo bleibt der Respekt?
Der Fall wirft Fragen auf – nicht nur zur Sicherheit in Zügen, sondern auch zum Umgang mit Respekt untereinander. Wie kann es sein, dass ein Bahnmitarbeiter bei der Arbeit körperlich bedrängt und beleidigt wird – nur, weil er seinen Job macht?
Geschrieben von: Leona Winterfeld
today29. September 2025
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