Besuch des Landrats in Idar-Oberstein

Landrat Miroslaw Kowalski hat mit dem Besuch der Stadt Idar-Oberstein seine Reise durch alle 96 Gemeinden des Nationalparklandkreises Birkenfeld abgeschlossen. Beim Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Frühauf und Bürgermeister Friedrich Marx standen viele Themen im Mittelpunkt, die die größte Stadt des Kreises derzeit bewegen. Die Verwaltung berichtet, dass die Begegnung im Rathaus stattfand, weil die Größe des Stadtgebiets keinen Rundgang zuließ. Der Besuch des Landrats in Idar-Oberstein erhielt dadurch einen besonderen Charakter, da Kowalski die Stadt aus vielen Terminen und Veranstaltungen bereits gut kennt.

Wirtschaftliche Lage und Entwicklungen in Idar-Oberstein

Im Gespräch machte OB Frühauf deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Land direkte Auswirkungen auf Idar-Oberstein hat. Die Stadt rechnet laut Mitteilung im kommenden Haushaltsjahr mit sinkenden Gewerbesteuereinnahmen, zudem gefährden zwei Insolvenzen viele Arbeitsplätze. Gleichzeitig gibt es positive Perspektiven: Die Polymer-Gruppe plant ab 2026 einen neuen Standort im Industriegebiet Weierbach auf einer Fläche von ungefähr 17 Hektar. Auch die Entscheidung der Bundeswehr, frei gewordene Kasernen nicht länger zivil zu nutzen, schafft Hoffnung auf eine Rückkehr von Soldaten in die Straßburgkaserne in Algenrodt.

Stadtstruktur, Kultur und geplante Modernisierungen

Die Stadtverwaltung verweist auf die Bedeutung der 13 Stadtteile sowie auf die große kulturelle Bandbreite. Orte wie das Stadttheater in Oberstein oder die Messehalle in Nahbollenbach ziehen Gäste aus dem gesamten Umkreis an. Zudem prägen Veranstaltungen wie die Jazztage oder der Edelsteinschleifer- und Goldschmiedemarkt das Stadtleben. Auch touristisch bleibt Idar-Oberstein mit der Felsenkirche und mehreren Museen ein Anziehungspunkt. Ein wichtiger Impuls steht mit der Modernisierung der Jugendherberge bevor. Das Projekt, das insgesamt über 6,5 Millionen Euro umfasst, soll ab Mai 2026 erste Buchungen ermöglichen.

Bevölkerung, Bildung und weitere Themen des Gesprächs

Ein Schwerpunkt beim Besuch des Landrats in Idar-Oberstein lag auf dem Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre. Die Stadt plant deshalb die Einrichtung einer weiteren Kindertagesstätte im ehemaligen C&A-Gebäude, da der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt. In diesem Zusammenhang bat OB Frühauf um Rücksicht darauf, dass die Stadt bereits viele Asylsuchende aufgenommen hat. Landrat Kowalski zeigte Verständnis und verwies gleichzeitig auf Vorteile kleiner Dörfer bei der Integration.

Die Verwaltung nennt weitere Themen wie die Kreisumlage, Hebesätze der Grundsteuer B und die Möglichkeit, dass große Städte ihre Jugendamtszuständigkeit an den Kreis abgeben. Außerdem sprach Bürgermeister Marx die Sanierung der Kreisstraße 37 an. Obwohl er die Modernisierung begrüßt, bedauert er, dass der geplante Radweg vorerst nicht umgesetzt wird.