Antenne Bad Kreuznach
Martin Boenke, Martin Renne und Francis Hankel (v. l. n. r.) von der Genossenschaft MaGeno-Solar eG. Die Kooperative aus 190 aktiven oder schon im Ruhestand befindlichen KHS-Mitarbeitenden finanziert und realisiert Photovoltaikanlagen an KHS-Standorten.
KHS Bad Kreuznach startet mit grünem Strom durch. Möglich wurde das durch den besonderen Einsatz der eigenen Belegschaft. Mit zusätzlichen Genossenschaftseinlagen in Höhe von 200.000 Euro machten aktive und ehemalige Mitarbeitende den Bau der Photovoltaikanlage erst möglich.
Die neue Solaranlage auf dem Dach der Produktionshalle der KHS liefert ab sofort rund 437.000 kWh Ökostrom pro Jahr. Sie besteht aus Modulen mit einer Gesamtleistung von 460 Kilowattpeak (kWp). Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitsplans von KHS – einem der weltweit führenden Hersteller für Abfüll- und Verpackungstechnik.
Die Genossenschaft MaGeno-Solar eG verantwortet die Finanzierung und Umsetzung. Bereits 2023 hatte sie eine ähnliche Anlage am Hauptsitz in Dortmund realisiert. Der aktuelle Vorsitzende, Bernd Molitor, blickt auf fast 40 Jahre bei KHS zurück. Nun engagiert er sich im Ruhestand:
„Wir wollen selbst etwas für den Klimaschutz unternehmen und unseren Arbeitgeber bei der Überwindung bürokratischer Hürden entlasten.“
Die Unternehmensleitung von KHS stand dem Vorhaben offen gegenüber. Das Unternehmen verfolgt eigene Klimaziele: Bis 2028 sollen die Emissionen an allen Produktionsstandorten um 36 Prozent sinken. Auch der Mutterkonzern Salzgitter AG unterstützt das Engagement. Der gesamte Konzern will spätestens 2045 CO₂-neutral sein.
Die neue PV-Anlage wird von KHS langfristig gepachtet. So bezieht das Unternehmen grünen Strom unter Marktpreis und bleibt unabhängig von Strompreisschwankungen. Gleichzeitig erhält die Genossenschaft stabile Einnahmen. Die Mitglieder profitieren durch regelmäßige Dividenden.
Die Solarinitiative in Bad Kreuznach dient als Blaupause für weitere Werke. Ein ähnliches Projekt in Worms befindet sich bereits in der Planung. Mit jeder neuen Anlage rückt das Ziel der CO₂-Neutralität näher.
Fazit: Das Modell vereint unternehmerisches Denken, Mitarbeiterbeteiligung und echten Klimaschutz – und zeigt, wie nachhaltige Innovation funktionieren kann.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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