Antenne Bad Kreuznach
Im wildromantischen Hahnenbachtal zwischen Bundenbach und dem Kirner Stadtteil Hausen schlägt das Herz des Nahelandes ganz ursprünglich. Wer hier wandert, taucht in ein Tal voller Geschichte, Natur und geologischer Besonderheiten ein. Das gut 12 Kilometer lange Tal zählt zu den spektakulärsten Landschaften der Region – und zu den ruhigsten. Autos? Fehlanzeige. Dafür Vogelgezwitscher, Wasserplätschern und das leise Knirschen von Wanderschuhen auf altem Schiefer.
Die Wanderung durch das Hahnenbachtal gleicht einer Zeitreise. Am Weg liegen die sagenumwobene Ruine Schmidtburg, die Keltensiedlung Altburg sowie das ehemalige Schieferbergwerk Herrenberg – heute ein Besucherbergwerk. Alle Stationen sind durch die Traumschleife „Hahnenbachtaltour“ verbunden. Rund 10 Kilometer lang, abwechslungsreich, mäßig anspruchsvoll – ideal für fitte Familien mit Kindern ab etwa acht Jahren.
Die Tour startet direkt am Besucherbergwerk in Bundenbach. Gleich zu Beginn geht es tief hinein in die Bergbauvergangenheit der Region. Ein Besuch unter Tage zeigt: Schieferabbau war Knochenarbeit. Helme und Grubenlampen sind Pflicht – und machen das Ganze zum Abenteuer.
Nach kurzer Wanderung erreichen Besucher die majestätisch gelegene Schmidtburg. Ihre Ursprünge reichen ins 10. Jahrhundert zurück. Heute ist die Ruine frei zugänglich und bietet spektakuläre Ausblicke über das Tal. Mit ein bisschen Fantasie hört man noch das Klirren von Schwertern und das Klappern von Hufen.
Ein Tipp: Wer zur blauen Stunde oben ist, wird mit einem besonderen Licht belohnt. Und vielleicht mit dem leisen Flüstern der Vergangenheit.
Die Altburg ist ein originalgetreu rekonstruiertes Keltendorf. Hier lebten vor über 2.000 Jahren die ersten Bewohner des Hahnenbachtals. Das Besondere: Die Anlage ist kein steriles Museum, sondern lebendig. Bei Führungen oder Aktionstagen gibt’s Keltenhandwerk, Bogenschießen und Brot aus dem Lehmofen. Wer Kinder mitbringt, sollte hier ein bisschen mehr Zeit einplanen.
Das Hahnenbachtal ist Teil des UNESCO Global Geoparks „Nationaler Geopark Hunsrück-Hochwald“. Besonders eindrucksvoll: die Schieferformationen, Bachläufe und Steilhänge. Die Natur zeigt hier, was sie kann – leise und gewaltig zugleich. Botaniker finden seltene Farne und Moose, Vogelkundler entdecken Eisvogel und Schwarzspecht
Das Hahnenbachtal ist kein Ort für Hektik. Es ist ein Platz für Entdecker, Genießer, Geschichtsfreunde – und alle, die abschalten wollen. Keine Straßen, kein Handyempfang – dafür Geschichten aus über 2.000 Jahren und Natur, die verzaubert. Wer hier war, kommt wieder. Garantiert.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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