DUH veröffentlicht neue Messwerte zu Stickstoffdioxid
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat gestern die Ergebnisse ihrer bundesweiten Messaktion „Decke auf, wo Atmen krank macht“ veröffentlicht. Dabei wurden auch Stickstoffdioxid-Werte in Bad Kreuznach erfasst und eingeordnet. Die Stadt erreicht in der Auswertung die zweithöchste Belastungsstufe, die in der DUH-Karte mit der Farbe Orange gekennzeichnet ist.
Was Stickstoffdioxid bedeutet
Stickstoffdioxid, kurz NO₂, entsteht vor allem bei der Verbrennung von Diesel im Straßenverkehr. Der Stoff kann Atemwege belasten und gilt laut Umweltbundesamt (UBA) als gesundheitlich relevanter Luftschadstoff. Die Europäische Union hat deshalb neue, strengere Grenzwerte beschlossen, die ab dem Jahr 2030 gelten.
Neue EU-Grenzwerte rücken in den Fokus
Der zukünftige Jahresmittelgrenzwert für NO₂ wird ab 2030 bei 20 Mikrogramm pro Kubikmeter liegen. Die WHO empfiehlt sogar nur 10 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die DUH-Messaktion soll zeigen, wo Kommunen künftig handeln müssen, um diese Werte einzuhalten.
So wurden die Messpunkte ausgewählt
Bundesweit wurden knapp 400 Messpunkte nach Kriterien der EU-Luftqualitätsrichtlinie festgelegt. Die Auswertung erfolgte durch das akkreditierte Schweizer Labor Passam AG. Das Messverfahren mit Passivsammlern wird auch von Behörden und Bundesländern genutzt.
Wie Bad Kreuznach eingestuft wurde
Für Bad Kreuznach zeigt die DUH-Karte eine Einstufung in Belastungsstufe Orange und damit eine der höheren Kategorien im bundesweiten Vergleich. Die Messstelle lag in der Bosenheimer Straße. Die genaue Konzentration ordnet die DUH auf Grundlage des neuen EU-Grenzwerts ein. Damit gehört der Standort zu den Bereichen, die künftig besonders im Blick stehen werden.
Nächste Schritte für Kommunen
Mit der neuen EU-Luftqualitätsrichtlinie müssen Städte, die Grenzwerte überschreiten, Luftqualitätsfahrpläne erstellen. Diese sollen beschreiben, wie die Grenzwerte bis 2030 eingehalten werden können. In Deutschland muss die Richtlinie bis Ende 2026 in nationales Recht übertragen werden.
Weitere Informationen
Alle detaillierten Messergebnisse sowie die interaktive Karte mit allen Messpunkten in Deutschland sind auf der Website der DUH einsehbar.




