Antenne Bad Kreuznach
In Rheinland-Pfalz beginnen die Sommerferien mit einer besonderen Chance: Feriensprachkurse helfen neu zugewanderten Kindern, schneller anzukommen. Insgesamt starten in diesen Wochen 190 Kurse. Sie richten sich an Kinder und Jugendliche, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben – und noch wenig oder kein Deutsch sprechen.
Das Ziel ist klar: besserer Start in den Schulalltag, mehr Teilhabe, mehr Selbstvertrauen. Knapp 1800 Schülerinnen und Schüler nehmen an den Kursen teil. Davon finden 114 an Grundschulen, 68 an weiterführenden Schulen und acht an berufsbildenden Schulen statt.
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Wer die Sprache eines Landes spricht, kann sich leichter integrieren, in der Schule lernen und sich verständigen.“
Mit diesen Worten bringt Bildungsminister Sven Teuber die Bedeutung der Feriensprachkurse auf den Punkt. Denn: Sprache ermöglicht Bildung und eröffnet soziale Kontakte. Die Landesregierung setzt deshalb gezielt auf Förderangebote in den Sommerferien. So können Kinder, die erst seit kurzer Zeit hier leben, wichtige Grundlagen erwerben. Auch diejenigen, die schon länger in Deutschland sind, aber noch kaum Deutsch sprechen, profitieren.
Die Organisation läuft über die Schulen. Je nach Bedarf beantragen sie die Kurse bei den örtlichen Volkshochschulen. Auch die Kreisvolkshochschulen sind als Partner eingebunden. So entstehen wohnortnahe Angebote, die gut erreichbar sind. Ohne die Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen vor Ort wären diese Ferienkurse nicht umsetzbar.
„Unsere Feriensprachkurse sind ein wichtiger Baustein, um neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe zu erleichtern.“
„Gerade in den Sommerferien bieten diese Kurse eine wertvolle Gelegenheit, Deutschkenntnisse zu festigen und auszubauen.“
So beschreibt Integrationsministerin Katharina Binz den Nutzen der Kurse. Viele Kinder starten nach den Sommerferien mit neuem Selbstvertrauen in den Unterricht. Sie können Freundschaften schließen und finden schneller Anschluss an ihre Klasse.
Das Land Rheinland-Pfalz investiert allein 2025 rund 89 Millionen Euro in die Sprachförderung in Kitas und Schulen. Das sind etwa 47 Millionen Euro mehr als vor fünf Jahren. Ein deutliches Signal für mehr Bildungsgerechtigkeit.
Ein Teil dieser Summe fließt direkt in die Sommerprogramme. Das Bildungsministerium trägt die Kosten für die Ferienangebote. Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration beteiligt sich zusätzlich mit 50.000 Euro. Die Landesregierung zeigt damit: Sprachförderung beginnt nicht erst im Klassenzimmer. Sie beginnt dort, wo Kinder lernen, sich auszudrücken, zu verstehen und verstanden zu werden – auch in den Ferien.
Geschrieben von: Leona Winterfeld

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