Bad Kreuznach

Zuhause auf Lebenszeit: 20 Jahre Haus Rogate

today20. Mai 2025

Hintergrund
Anzeige

Haus Rogate feiert zwei Jahrzehnte Geborgenheit und Struktur

Haus Rogate auf dem Gelände der Stiftung kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach blickt auf 20 bewegte Jahre zurück. Seit 2005 leben hier Menschen mit Autismus in einer Umgebung, die ihnen Sicherheit, feste Abläufe und individuelle Unterstützung bietet. Die Einrichtung ist in Rheinland-Pfalz einzigartig – und hat jetzt ihr Jubiläum gefeiert.

Ein Ort mit Struktur – von Anfang an

Was als Vision engagierter Eltern begann, wurde zum Zuhause für zwölf Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung. „Ein großes Dankeschön an alle, die mitgefeiert haben, die vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass es insbesondere den Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht wurde, teilzunehmen“, betont Einrichtungsleiter Thomas Rüsche-Lohr.

Das Haus Rogate ist Teil des Kompetenzzentrums für Menschen mit Autismus. Das multiprofessionelle Team unterstützt die Bewohner*innen im Alltag – individuell und verlässlich. Dazu gehören Fachkräfte aus der Pflege, Pädagogik, Ergotherapie und Psychologie.

Reize reduzieren – Lebensqualität erhöhen

Menschen mit Autismus erleben ihre Umgebung oft besonders intensiv. Das Team im Haus Rogate arbeitet nach der bewährten TEACCH-Methode, die klare Strukturen und nachvollziehbare Abläufe schafft. Ziel ist, dass die Bewohner*innen möglichst eigenständig handeln können. Auch eine Feier – wie zum 20-jährigen Jubiläum – wird als pädagogischer Baustein begriffen. So lernen die Teilnehmenden neue soziale Erfahrungen in vertrauter Umgebung.

Mit Pizza, Musik und Wiedersehen

Das Fest war liebevoll vorbereitet – bereits seit November 2024 hatten Eltern und Mitarbeitende gemeinsam daran gearbeitet. Eine Andacht von Diakon Mario Klein, selbst langjähriger Teamleiter, eröffnete das Fest. Danach begrüßte Rüsche-Lohr die Gäste. Auch Norbert Konle, Angehörigenvertreter, sprach über die Anfänge der Einrichtung – und wünschte sich mehr Wohnmöglichkeiten für Menschen mit Autismus.

„Aus dem Durcheinander des Alltags kann ein tragfähiges Durch-Einander entstehen“, so Rüsche-Lohr. Pizza, sphärische Musik und vertraute Rituale halfen den Bewohner*innen, sich wohlzufühlen. Symbole wie das Schneckenhaus und der Fels, die für das Haus stehen, spiegelten sich an diesem Tag in der liebevollen Atmosphäre wider.

Geschrieben von: Leona Winterfeld