Antenne Bad Kreuznach
today20. Mai 2025
Pfingstwiese Bad Kreuznach: Noch kann man hier kostenfrei und innenstadtnah parken
In Bad Kreuznach droht Autofahrern bald eine teure Überraschung. Die Stadt und die städtische Beteiligungsgesellschaft BGK wollen die Parkgebühren deutlich erhöhen, um Einnahmen zu steigern. Ziel sind 1,5 Millionen Euro Mehreinnahmen – damit sollen Verluste bei den Bädern ausgeglichen werden.
Die BGK hat vier Varianten entwickelt. Sie unterscheiden sich vor allem darin, wie viele bislang kostenfreie Parkflächen künftig Geld kosten sollen. Eines ist jedoch klar: Parken in Bad Kreuznach wird teurer. Je mehr Flächen in die Gebührenregelung einbezogen werden, desto geringer fallen die einzelnen Erhöhungen aus.
Besonders umstritten ist das Salinental. Dort sollen die Parkplätze P1, P2, die Eugen-Kramb-Straße und die Pfingstwiese gebührenpflichtig werden. Mit einem Tagesticket von 5 Euro ließen sich allein dort 426.000 Euro einnehmen. Eine Petition auf change.org gegen die Gebührenerhebung im Salinental hat bereits rund 900 Unterschriften gesammelt.
Besonders kritisch sehen viele Bürger die mögliche Bewirtschaftung der Pfingstwiese. Sie ist derzeit die einzige größere, kostenfreie Parkfläche in Innenstadtnähe – und damit ein wichtiger Anker für Pendler, Azubis, Studierende und Sportler, die das angrenzende Möbus-Stadion nutzen. Viele stellen hier ihr Auto ab, um weiter mit dem Bus oder zu Fuß in die Stadt zu gelangen. Wenn selbst dieser Parkplatz gebührenpflichtig wird, geht ein Stück sozialer Ausgleich verloren. Die Idee eines Park-and-Ride-Angebots wird so ad absurdum geführt – und das zu einem Zeitpunkt, in dem Mobilitätswende und Teilhabe großgeschrieben werden.
Im Stadtrat regt sich Widerstand – auch wegen der Auswirkungen auf den Breitensport. „Die Stadt will Sportstadt sein“, sagte CDU-Mann Norbert Welschbach, „dann müssen die Sportstätten auch nutzbar bleiben.“ Das ginge nicht, wenn Sportler für jeden Besuch zahlen müssen. Ähnliches gilt für Pendler auf der Pfingstwiese.
Noch wurde keine Entscheidung getroffen. Der Ausschuss für Stadtplanung vertagte das Thema, auch weil das zugrunde liegende Gutachten erst kurzfristig bekannt wurde. Die BGK will nun zwei neue Varianten berechnen lassen – darunter eine Lösung, die Sportler im Salinental entlastet. Möglich sei eine Tarifanpassung oder eine komplette Herausnahme dieser Flächen.
Ob und wie die Umsetzung kommt, entscheidet der Stadtrat in einer der nächsten Sitzungen. Bis dahin bleibt es spannend – und kostenfrei.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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