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    Antenne Bad Kreuznach

Regional

Asiatische Hornisse übernimmt Rheinland-Pfalz!

today5. August 2025

Hintergrund

Invasive Hornisse breitet sich aus

Die Asiatische Hornisse ist jetzt offiziell in Deutschland etabliert. Besonders betroffen: Rheinland-Pfalz. Die aggressiven Insekten gelten seit dem 24. März 2025 als „weit verbreitet“. Damit endet die Phase der Früherkennung. Ab sofort greift nur noch ein reguläres Management.

Keine Beseitigung mehr durch das Land

Bislang beseitigte die Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz gefährliche Nester mit Landesmitteln – auch in Bad Kreuznach und Umgebung. Damit ist seit dem 1. August 2025 Schluss.
„Die Beseitigung erfolgt künftig nur noch, wenn die Artenvielfalt direkt bedroht ist“, heißt es aus dem Umweltministerium.

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Wer nun ein Nest auf seinem Grundstück entdeckt, muss sich selbst kümmern. Private Grundstückseigentümer sind zwar nicht verpflichtet, die Nester zu entfernen. Doch: Wer das will, muss selbst zahlen. Möglich ist auch, dass Hausratversicherungen die Kosten übernehmen – hier lohnt sich ein Blick in die Police.

Gefahr für Bienen und Artenvielfalt

Vor allem Imker schlagen Alarm. Die Asiatische Hornisse jagt Honigbienen. Sie kann vor dem Bienenstock patrouillieren und ganze Völker schwächen.
„Schäden in der Imkerei treten meist ab Ende August auf“, meldet das Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen. Es begleitet die Entwicklung mit Forschung, Beratung und Wissenstransfer.

In den letzten Jahren hielten sich die Schäden in Rheinland-Pfalz in Grenzen. Doch mit wärmeren Wintern und längeren Sommern durch den Klimawandel breiten sich die Tiere weiter aus. Die Experten erwarten, dass sich die Lage verschärft.

Was tun bei einem Nest?

Das Entfernen ist nur durch geschulte Fachleute erlaubt – etwa durch Schädlingsbekämpfer oder ehrenamtliche Hornissenberater. Geht vom Nest eine Gefahr aus – etwa an Schulen oder in Kitas – können Ordnungsbehörden eingreifen. Diese dürfen dann auch auf Privatgrundstücken tätig werden.

Gemeldet werden kann jedes Nest weiterhin digital per App „ArtenFinder“. Die zahlreichen Hinweise der letzten Jahre hatten überhaupt erst gezielte Gegenmaßnahmen ermöglicht.

Keine Schäden in Landwirtschaft – noch nicht

Auch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum beobachtet die Lage. Im Fokus stehen dabei Wein- und Obstbau. Bislang gibt es keine Hinweise auf Schäden durch die Hornisse. Doch Pflanzenschutzmittel gegen die Art sind nicht zugelassen. Deshalb setzen die Behörden auf Beobachtung, Forschung und Beratung.

Imker bleiben nicht allein

Das Fachzentrum für Bienen und Imkerei ist Teil eines bundesweiten Forschungsprojekts. Ziel: herausfinden, wie stark Vespa velutina die Honigbiene wirklich gefährdet – und welche Schutzmaßnahmen helfen. Imker erhalten weiterhin Schulungen und Unterstützung.

„Untersuchung zur bienenschädlichen Wirkung von Vespa velutina und Managementmaßnahmen zum Schutz von Honigbienen“ – so heißt das BLE-Forschungsprojekt, an dem Rheinland-Pfalz beteiligt ist.

Geschrieben von: Leona Winterfeld