Antenne Bad Kreuznach
Christoph Nath
Christoph Nath verlässt die Kreuznacher Stadtwerke und die städtische BGK – das ist offiziell. Der Geschäftsführer hat um die Aufhebung seines Vertrags gebeten. Wann genau er das Unternehmen verlässt, ist noch offen. Der Zeitpunkt soll mit den privaten Beteiligten in der Gesellschafterversammlung abgestimmt werden.
Seit Anfang 2019 prägte Nath die Arbeit an der Spitze der Unternehmensgruppe Stadtwerke sowie der BGK (Gesellschaft für Beteiligungen und Parken in Bad Kreuznach mbH). Im Sommer 2022 wurde sein Vertrag frühzeitig um weitere fünf Jahre verlängert – jetzt kommt sein vorzeitiger Abschied. Die Gründe für diesen Schritt liegen nicht offen auf dem Tisch, doch Beobachter der lokalen Politik sprechen seit Jahren von Spannungen rund um die Finanzierung der Kreuznacher Bäder und die wirtschaftliche Ausstattung der Holding.
„Herr Nath wird nach einer vorliegenden Information sowohl die Stadtwerke GmbH als auch die BGK […] im Laufe des zweiten Halbjahres 2025 als Geschäftsführer verlassen.“ So steht es in einem Schreiben von Oberbürgermeister Emanuel Letz (FDP) und Bürgermeister Thomas Blechschmidt (CDU).
Vor sieben Jahren hatte Nath das Ruder von Dietmar Canis übernommen – mit einer drei Monate langen Einarbeitungszeit durch seinen Vorgänger. Nun steht kein solcher geplanter Übergang bevor. Die Nachfolgeregelung wird erst nach der Sommerpause besprochen. Das birgt Herausforderungen – gerade in einer Zeit, in der große Fragen auf dem Tisch liegen.
Denn die Kreuznacher Stadtwerke stehen unter Druck. Zuletzt sorgte die massive Anhebung der Parkgebühren für Diskussionen. Diese war notwendig, um das Defizit der Bäderbetriebe aufzufangen. Bäderhaus und Crucenia-Thermen gehören zur 100-prozentigen Tochter der BGK – und benötigen jährlich Millionen.
Neben der Nachfolgesuche stellt sich auch die Frage: Bleibt es bei einer Doppelrolle für Stadtwerke und BGK? Oder teilt man die Verantwortlichkeiten künftig auf?
„Über die weitere Vorgehensweise betreffend der Nachbesetzung und des Auswahlverfahrens werden wir uns nach der Sommerpause an Sie wenden.“ Dieser Satz aus dem Schreiben an die Ratsmitglieder deutet an, dass man sich in Bad Kreuznach Zeit nehmen will, um die Weichen neu zu stellen. Der Rückzug von Nath ist daher mehr als ein Personalwechsel. Er könnte auch zum Startschuss für eine Neuausrichtung der Stadtwerke-Gruppe werden – mit Chancen und Risiken.
Geschrieben von: Leona Winterfeld

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