Antenne Bad Kreuznach
Goldschakal
Erstmals wurde ein Goldschakal in Rheinland-Pfalz eindeutig nachgewiesen. Eine Fotofalle im Pfälzerwald dokumentierte das seltene Wildtier. Schon lange vermuteten Fachleute sein Vorkommen in der Region – nun gibt es den ersten Beleg.
„Das Auftauchen dieses Wildtiers ist ein Zeichen für ökologische Vielfalt und es zeigt, dass unsere Landschaft intakte Lebensräume bietet, um Wildtieren eine neue Heimat geben zu können.“
Die Aufnahme belegt nicht nur das Tier selbst. Sie zeigt auch, dass das Ökosystem in Rheinland-Pfalz stabil genug ist, neue Arten anzuziehen.
Der Goldschakal Rheinland-Pfalz ist Teil einer größeren Bewegung. Seit Jahren breitet sich die Art von Südosteuropa nach Norden aus. In Deutschland wurde er schon in Bayern, Baden-Württemberg und sogar in Schleswig-Holstein gesichtet. Sogar im benachbarten Nordelsass fanden sich Nachweise.
In Baden-Württemberg konnte man sogar Nachwuchs dokumentieren – ein Zeichen, dass sich die Art dort bereits fest etabliert hat.
Ob sich der Goldschakal dauerhaft im Pfälzerwald oder in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz ansiedelt, bleibt unklar. Die Art ist zwar scheu, kann aber Weidetiere wie Schafe reißen. Deshalb beobachten Fachleute aus den Landesbehörden die Entwicklung sehr genau. So wollen sie besser verstehen, wie sich Verhalten und Population entwickeln – und ob Schutzmaßnahmen nötig werden.
Der Goldschakal ist ein Allesfresser. Er lebt meist in Paaren oder kleinen Familienrudeln. Aktiv ist er vor allem in der Dämmerung oder nachts. Durch das Fressen von Kadavern hilft er dabei, Krankheiten einzudämmen.
Er ist bis zu 95 Zentimeter lang und rund 50 Zentimeter hoch. Sein Fell variiert zwischen gelblich-grau und rötlich. Typisch sind seine spitze Schnauze, die schlanken Ohren und der kurze, buschige Schwanz.
In Europa ist der Goldschakal der einzige Vertreter seiner Art. Er steht unter besonderem Schutz – sowohl durch das Bundesnaturschutzgesetz als auch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).
Die Sichtung im Pfälzerwald markiert einen spannenden Moment für Naturschützer und Biologen. Wie sich der Goldschakal in Rheinland-Pfalz weiterentwickelt, bleibt offen. Klar ist aber: Die Natur bleibt in Bewegung – und unsere Aufgabe ist es, mit wachem Blick zu begleiten, was sich da verändert.
Geschrieben von: Leona Winterfeld

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