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Organspende kann Leben retten – und doch bleibt sie in Deutschland ein schwieriges Thema. Am heutigen 7. Juni, dem bundesweiten Tag der Organspende, richtet sich Gesundheitsminister Clemens Hoch mit einem eindringlichen Appell an die Menschen in Rheinland-Pfalz: „Organspende rettet Leben – und jede und jeder sollte sich frühzeitig mit dieser wichtigen Entscheidung auseinandersetzen.“
Rund 8.200 Patientinnen und Patienten haben 2024 bundesweit auf ein Spenderorgan gewartet. Die meisten von ihnen auf eine Niere. Doch nur 953 Verstorbene haben tatsächlich ein oder mehrere Organe gespendet. Dieses Missverhältnis kann fatale Folgen haben – für Betroffene, aber auch für deren Familien.
Der Aktionstag 2025 steht unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“. Ziel ist es, mehr Menschen dazu zu bewegen, sich bewusst mit der eigenen Haltung zur Organspende auseinanderzusetzen. Wer sich heute entscheidet und seine Meinung dokumentiert – etwa im Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder im digitalen Organspende-Register – schützt nicht nur sich selbst, sondern entlastet im Ernstfall auch die Familie.
Denn: Gibt es keine klare Willensbekundung, müssen Angehörige entscheiden. Das führt oft zu Unsicherheit – und zur Ablehnung. Dabei könnten viele dieser Entscheidungen Leben retten.
Ein zentrales Anliegen von Minister Hoch ist die Einführung der sogenannten Widerspruchslösung. In diesem Modell gilt jeder Mensch grundsätzlich als potenzielle Spenderin oder Spender – solange er oder sie nicht ausdrücklich widerspricht. Hoch erklärt: „Ich unterstütze weiterhin die Einführung der Widerspruchslösung, weil sie alle Bürgerinnen und Bürger dazu auffordert, sich bewusst mit dem eigenen Wunsch zur Organspende auseinanderzusetzen.“
Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer seinen Wunsch dokumentiert, schafft Klarheit. Gleichzeitig würde sich die Zahl der Organspenden erhöhen – und schwer kranke Menschen könnten schneller versorgt werden. Auch in Rheinland-Pfalz wäre das ein bedeutender Schritt hin zu mehr Leben und weniger Leid auf den Wartelisten.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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