Regional

Investitionsoffensive Rheinland-Pfalz: Soforthilfe, Zukunftsplan und weniger Bürokratie

today3. Juli 2025

Hintergrund
Anzeige

Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat ein ambitioniertes Programm für die Zukunft des Landes gestartet. Die „Investitionsoffensive Rheinland-Pfalz“ soll Kommunen stärken, Investitionen beschleunigen und konkrete Verbesserungen für die Menschen bringen.

Soforthilfe für Kommunen kommt noch im Sommer

Die finanzielle Lage vieler Städte und Gemeinden ist angespannt. Sozialausgaben steigen, Klimaschutz und Digitalisierung verursachen hohe Kosten – gleichzeitig sinken die Einnahmen. Damit Kommunen handlungsfähig bleiben, bringt das Land noch in diesem Sommer ein Sofortprogramm auf den Weg.

„Erstens legen wir noch im Sommer ein 600 Millionen-Euro-Sofortprogramm ‚Handlungsstarke Kommunen‘ aus Landesmitteln auf“, kündigte Ministerpräsident Alexander Schweitzer in seiner Regierungserklärung an.

Dieses Programm soll 2025 und 2026 über einen Nachtragshaushalt finanziert werden. Die Mittel fließen in den kommunalen Finanzausgleich (KFA) und werden bedarfsorientiert verteilt. Damit können Städte und Gemeinden gezielt unterstützt werden – auch in der Region rund um Bad Kreuznach und das Naheland, wo viele Kommunen mit strukturellen Herausforderungen kämpfen.

Zukunft gestalten: Bildung, Klima, Infrastruktur

Ein weiterer Baustein der Investitionsoffensive ist der neue „Rheinland-Pfalz-Plan für Bildung, Klima und Infrastruktur“. Dieser Plan soll Projekte aus einem Sondervermögen des Bundes in Höhe von 4,8 Milliarden Euro über zwölf Jahre umsetzen. Grundlage wird ein Sondervermögensgesetz sein, das in Abstimmung mit Kommunen, Wirtschaft und Gewerkschaften entsteht.

Zu den Investitionsfeldern gehören:

  • Schulen und Kitas: Investitionen in moderne Lernorte
  • Hochschulen: Stärkung der Wissenschaftsinfrastruktur
  • Klimaschutz: unter anderem durch die Klima-Wald-Offensive
  • Mobilität & Hochwasserschutz: klimafreundlich und sicher
  • Sanierung von Straßen und Gebäuden: nachhaltig und energetisch
  • Gesundheitsversorgung & Katastrophenschutz: gezielte Verbesserungen
  • Kulturförderung: für lebendige Orte

Gerade für ländliche Regionen wie den Kreis Bad Kreuznach bietet dieser Plan Chancen. Schulen könnten saniert, medizinische Versorgung gestärkt und Verkehrswege modernisiert werden – Projekte, die konkret das Leben vor Ort verbessern.

Weniger Papier, mehr Tempo

Damit Investitionen schnell umgesetzt werden, setzt die Landesregierung auf Digitalisierung und Bürokratieabbau.

„Unser Ziel beim Sondervermögen ist ‚digital only‘, also ein vollständig digitales Fördersystem“, erklärte Schweitzer.

Dazu gehört auch die weitere Digitalisierung der Verwaltung. Förderanträge sollen schneller bearbeitet, Mittel rascher ausgezahlt und Projekte zügig umgesetzt werden. Auch hier profitieren Kommunen im Naheland – denn gerade kleinere Verwaltungen haben oft nicht genug Personal für aufwendige Förderverfahren.

Politik im Dialog – auch in der Sommerpause

Alexander Schweitzer setzt auf Dialog: „Wir handeln entschlossen und lassen keine Zeit verstreichen“, sagte er mit Blick auf die nächsten Schritte. Schon während der Sommerpause will er Gespräche mit den Kommunalen Spitzenverbänden führen. Auch Gewerkschaften und Wirtschaftsvertreter sollen eingebunden werden. Die Gesetzesentwürfe sollen direkt nach der Sommerpause ins Kabinett und im Herbst ins Parlament.

„Unser gemeinsames, entschlossenes und zielgerichtetes Handeln stärkt die Kommunen und macht damit Rheinland-Pfalz insgesamt stark“, betonte der Ministerpräsident.

Jetzt werden die Weichen gestellt

Mit dem Sofortprogramm, dem Rheinland-Pfalz-Plan und digitalen Verfahren setzt die Landesregierung klare Prioritäten: Kommunen sollen nicht nur überleben, sondern gestalten. Für das Naheland bedeutet das: neue Chancen für Schulen, Straßen, Krankenhäuser und Klimaschutz – bleibt zu hoffen, dass es nicht nur auf dem Papier gut klingt sondern auch wirklich auf den Weg gebracht wird.

Geschrieben von: Leona Winterfeld