Antenne Bad Kreuznach
Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Die Pflege steht unter Druck – und das nicht erst seit gestern. Immer mehr Aufgaben treffen auf immer weniger Fachkräfte. Künstliche Intelligenz in der Pflege kann hier helfen. Genau darüber diskutierten Fachleute bei der Regionalen Pflegekonferenz in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen.
„Sie ersetzt nicht den Menschen, aber sie kann mehr Zeit für den Menschen schenken“, sagte Almut Schultheiß-Lehn zur Begrüßung. Die Zweite Kreisbeigeordnete betonte, wie wichtig technische Unterstützung für Pflegekräfte und Angehörige ist.
Besonders spannend war der Beitrag des Senioren-Parks CarpeDiem in Waldalgesheim. Dort setzen Pflegekräfte eine App ein, die Berichte per Spracheingabe erstellt. Notfallberichte druckt das System direkt aus. Die App funktioniert sogar ohne Internet – ideal im ländlichen Raum. Sie erkennt Dialekte, verbessert Grammatik und ist damit besonders leicht nutzbar.
Zwei Mitarbeitende im Haus arbeiten als „App-Coaches“ und helfen neuen Kolleginnen beim Einstieg. So wird Digitalisierung zur Teamaufgabe.
Auch das Projekt DiBiWohn stand auf der Agenda. Es läuft seit 2020 und wird vom Bund gefördert. Ziel ist, älteren Menschen digitale Teilhabe zu ermöglichen. Ob online einkaufen, Videotelefonie oder einfach mal im Internet surfen – die Angebote richten sich an Bewohner*innen, Ehrenamtliche und Einrichtungen.
Ein weiteres Thema war die Fachkräftegewinnung im Landkreis Mainz-Bingen. Digitale Hilfen können Pflegekräfte entlasten und Berufe attraktiver machen. Das schafft neue Perspektiven – für alle Beteiligten.
Die Pflegekonferenz bot nicht nur Einblicke, sondern auch Austausch. Ideen wurden diskutiert, Kontakte geknüpft und Mut gemacht. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie kann Pflege menschlicher machen – wenn sie richtig eingesetzt wird.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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