Nackenheimer Rheininseln bleiben wegen Schweinepest gesperrt

Gefahr der Virusausbreitung bleibt hoch

Die Afrikanische Schweinepest zwingt die Region Mainz-Bingen weiterhin zu Schutzmaßnahmen. Wegen der Seuchengefahr bleiben die Nackenheimer Rheininseln Kisselwörth und Sändchen für Besucher komplett gesperrt. Darauf weist das Veterinäramt der Kreisverwaltung Mainz-Bingen hin. Es bittet alle Menschen dringend, die bestehenden Absperrungen zu respektieren.

Bei aktuellen Drohnenflügen wurden 66 Wildschweine auf den Inseln gezählt. „Die Gefahr, dass diese Tiere mit der Seuche infiziert sind oder sich noch infizieren werden, ist groß“, erklärt Dr. Markus Wacker, Leiter des Veterinäramtes.

Virus könnte auch andere Regionen erreichen

Wacker warnt, dass das Virus durch Menschen verschleppt werden kann. Schuhe, Kleidung oder Hunde reichen aus, um den Erreger weiterzutragen. Besonders problematisch ist, dass Besucher auch aus Bad Kreuznach, Frankfurt oder Groß-Gerau mit Booten anreisen.

Der Leinpfad in Nackenheim bleibt für Fahrzeuge und Boote gesperrt. Fußgänger und Radfahrer dürfen den Uferweg weiterhin nutzen. Allerdings ist der dortige Grillplatz nur für kurze Pausen freigegeben.

Erhöhte Kontrollen und Bußgelder geplant

Gerade über Ostern verzeichnete die Region viele Ausflügler. Das bereitet Sorgen. „Das beliebte Ausflugsziel darf in diesem Jahr leider nicht genutzt werden“, appelliert der dritte Kreisbeigeordnete Erwin Malkmus. Das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Bodenheim kontrolliert deshalb verstärkt.

Wer gegen die Verbote verstößt, riskiert Bußgelder im mittleren dreistelligen Bereich. Das gilt auch für Bootsfahrer, die dennoch die Inseln ansteuern.

Sperrung soll Wildschweinflucht verhindern

Wacker und Malkmus zeigen Verständnis für den Wunsch der Menschen, das Wasser zu genießen. Doch die Gefahr bleibt enorm. „Das Virus kann zwischen neun Monaten und zwei Jahren in der Natur überleben“, so ihre gemeinsame Erklärung. Auf den Inseln war die Viruslast im Jahr 2024 besonders hoch.

Eine unkontrollierte Flucht der Wildschweine könnte fatale Folgen haben. Die Tiere könnten infizierte Bereiche auf dem Festland schaffen. Dadurch müssten noch mehr Uferabschnitte gesperrt werden. Um dies zu verhindern, bleiben Kisselwörth und Sändchen vorerst tabu.