Antenne Bad Kreuznach
Ricarda Funk
Ricarda Funk hat ihren ganz persönlichen Kreis geschlossen. Auf der Olympia-Strecke von Paris feiert die 33-jährige Kanutin des KSV Bad Kreuznach nun ihren EM-Titel im Kajak-Einer – dort, wo sie bei den Spielen 2024 enttäuscht und ohne Medaille geblieben war.
„Geil, geil. Ich habe keine anderen Worte.“
Mit diesen Worten beschrieb Funk überglücklich ihren Lauf im französischen Vaires-sur-Marne. Es war ein nahezu perfekter Auftritt – mit starker Technik, Präzision und Gefühl. Im Ziel war klar: Die Rheinländerin ist Europameisterin.
Der Wildwasserkanal bei Paris ist für Funk mehr als nur eine Wettkampfstätte. Er war einst Bühne für einen geplatzten Traum – und wurde nun zum Ort der Heilung. „Mit diesem Ort hier verbinde ich Träume. Geplatzte Träume. Ganz viel harte Arbeit.“
Vor dem Start überkam sie die Erinnerung an Olympia. Tränen liefen, doch sie konnte sie in Kraft umwandeln. Schritt für Schritt sei sie an die Interviews nach dem verlorenen Rennen erinnert worden, erzählte sie. Doch diesmal endete alles anders.
„Ich bin sehr happy, dass mein gebrochenes Herz vom letzten Jahr vielleicht doch wieder zusammengewachsen ist.“
Der Sieg bedeutet Funk nicht nur sportlich viel. Er markiert auch einen mentalen Neuanfang. Die Strecke, die einst Schmerz auslöste, steht jetzt für Stärke, Wille und einen Triumph über sich selbst.
Die Bad Kreuznacherin bewies: Rückschläge müssen nicht das letzte Kapitel sein. Wer weitermacht, kann die Geschichte neu schreiben. „Jetzt verbinde ich diesen Ort natürlich auch mit einem Europameistertitel.“
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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