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Foto: Bundespresseamt
Das Landesarchiv Speyer sorgt für internationale Aufmerksamkeit. Denn beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz am 5. Juni 2025 in Washington übergab er US-Präsident Donald Trump ein besonderes Präsent: Ein Faksimile des Geburtsregistereintrags von Trumps Großvater Friedrich Trump. Dieser wurde 1869 in Kallstadt in der Pfalz geboren – ein Ort, der seit Jahren im Fokus der Weltpresse steht.
Das Original des Dokuments liegt sicher im Landesarchiv Speyer. Kulturministerin Katharina Binz freut sich über die weltweite Beachtung: „Es freut mich sehr, dass dieses spannende Dokument aus dem Landesarchiv Speyer nun internationale Beachtung findet und eine besondere Rolle in der deutsch-amerikanischen Diplomatie einnimmt.“Sie betont, wie wichtig die Arbeit von Archiven sei – nicht nur für die Geschichtsschreibung, sondern auch für aktuelle politische Beziehungen.
Das Archiv in Speyer ist zentraler Aufbewahrungsort für historische Verwaltungsakten aus der Pfalz und Rheinhessen. Es umfasst Bestände ab 1816 – darunter auch das Geburtsregister der Ortsgemeinde Kallstadt, aus einer Zeit, als die Pfalz zum Königreich Bayern gehörte. Der Eintrag zu Friedrich Trump findet sich dort unter der Signatur S 1 VK Nr. 741. Auch seine Auswanderungsakte ist im Landesarchiv erhalten – ein wertvoller Schatz für Familienforscher und Historiker.
Friedrich Trump verließ 1885 seine Heimat, arbeitete später in den USA als Friseur, wurde US-Bürger und nannte sich Frederick. Eine Rückkehr nach Kallstadt scheiterte – wegen fehlender Abmeldung. Er starb 1918 in New York. Seine Frau Elisabeth, ebenfalls aus Kallstadt, überlebte ihn um fast fünf Jahrzehnte.
Bundeskanzler Merz lud Trump erneut nach Kallstadt ein – bislang ohne Antwort. In einem Video lobte Merz das überreichte Dokument: „Mit dieser Kalligrafie – wirklich sensationell.“ Auch Angela Merkel hatte 2017 ein Geschenk mit Kallstadt-Bezug mitgebracht: Eine Karte aus dem Jahr 1705. Doch zu einem Besuch kam es nicht.
Ob Trump während seiner zweiten Amtszeit nach Rheinland-Pfalz reist, bleibt offen. Der Kallstadter Bürgermeister Thomas Jaworek steht bereit: Er würde Trump das Winzerdorf zeigen und mit ihm die Kirche besuchen, in der seine Großeltern getauft wurden. „Ob Trump dies aber überhaupt wünsche und was es ihm bedeute, wisse er nicht.“
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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