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Bad Kreuznach

Turboflächen: Rheinland-Pfalz stellt 13 neue Schlüsselstandorte vor

today28. September 2025

Hintergrund

Rheinland-Pfalz schafft Platz für Wachstum

Rheinland-Pfalz geht beim Thema Unternehmensansiedlung in die Offensive. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Innenminister Michael Ebling präsentierten in Mainz ein Konzept, das für Schlagzeilen sorgt: sogenannte Turboflächen. Damit will das Land in Rekordzeit 13 große Areale für neue Gewerbe- und Industrieprojekte entwickeln.

Nachfrage nach Flächen steigt rasant

Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz wächst. Firmen wollen expandieren, neue Investoren stehen bereit. Doch Flächen sind knapp. „Die hohe Nachfrage nach Flächen zur Unternehmensansiedlung oder Unternehmenserweiterung ist zunächst ein sehr positives Signal und auch Lob für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig bringt es uns in die Situation, dass wir zügig weitere Flächenpotenziale vorhalten müssen“, erklärten Daniela Schmitt und Michael Ebling.

Gerade Kommunen stoßen oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, große Flächen zu erschließen. Mit den Turboflächen will die Landesregierung nun Tempo machen – und gleichzeitig Kommunen und Investoren Planungssicherheit geben.

13 Standorte mit Zukunft

Die Landesregierung hat in einer Studie jene Flächen ermittelt, die besonders gute Chancen bieten. Kriterien waren die Nähe zu Autobahnen und Oberzentren, die Größe, die Eignung sowie die Bedeutung für die regionale Struktur. Jede Planungsregion des Landes stellt zwei bis drei Standorte.

Die Turboflächen im Überblick:

  • Nahe-Region: Bingen (Nahetal-Dreieck, Ost Gensingen), Baumholder (Ökompark)
  • Mosel-Hunsrück: Osann-Monzel/Platten, Maring-Noviand sowie Osburg-Nord (VG Ruwer)
  • Westerwald/Sieg: Niederdreisbach/Daaden (Konversionsfläche)
  • Pfalz: Kaiserslautern (ehem. DB-Cargofläche), Pirmasens (Gersbach, Fehrbach), Weselberg (VG Thaleischweiler-Wallhalben)
  • Weitere Standorte: Neustadt an der Weinstraße (Süd), Grünstadt (Ost), Kusel (Schellweiler, Reichweiler, Konken), Polch (VG Maifeld), Neuwied (Friedrichshof)

Bis Ende November 2025 entstehen für alle Standorte Machbarkeitsstudien. Ab Januar 2026 sollen die Projekte in Abstimmung mit den Kommunen starten.

Wirtschaft und Umwelt im Gleichklang

Das Projekt ist mehr als reine Flächenerschließung. „Wir wollen weniger Fläche neu versiegeln, dabei aber mehr Wert schaffen – durch intelligente Verdichtung, zielgerichtete Förderung und Steuerung“, betonte Ebling. Das bedeutet: nachhaltige Planung, gute Anbindung, Grünflächen, soziale Infrastruktur wie Kinderbetreuung und Anschluss an ÖPNV und Radwege.

Schmitt ergänzte: „Wir wollen, dass Unternehmen auch weiterhin auf Rheinland-Pfalz aufmerksam werden, sich hier ansiedeln, hier wachsen, sich hier wohlfühlen.“

Millionen für Infrastruktur

Parallel zum Konzept der Turboflächen unterstützt das Wirtschaftsministerium seit Jahren mit hohen Zuschüssen die Entwicklung von Gewerbegebieten. So flossen zuletzt 6,5 Millionen Euro in die Erschließung eines Gewerbe- und Handwerkerparks in Birkenfeld. Darüber hinaus gibt es kostenfreie Beratungen zur Zusammenarbeit zwischen Kommunen, gezieltes Standortmarketing im In- und Ausland sowie den Standortfinder RLP als digitale Plattform.

Ein Signal für die Region

Gerade die Nahe-Region darf sich freuen: Mit Gensingen und Bingen kommen zwei große Flächen auf die Liste. Sie liegen verkehrsgünstig am Nahetal-Dreieck, mitten zwischen Mainz, Bad Kreuznach und Bingen. Das könnte den Standort für Unternehmen noch attraktiver machen – und langfristig neue Arbeitsplätze in die Region bringen.

Geschrieben von: Leona Winterfeld