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BAD KREUZNACH / SIMMERN – Es war ein kurzer Moment, der tödlich hätte enden können. Am Donnerstag, 20. Juni 2025, geht der Prozess gegen einen 19-jährigen Mann aus Simmern in die nächste Runde. Die Anklage: versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Verhandelt wird vor der großen Strafkammer des Landgerichts Bad Kreuznach.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der junge Mann Anfang August 2024 in Simmern einen Bekannten attackiert haben. Der spätere Geschädigte sei mit dem Auto unterwegs gewesen, als der Angeklagte ihn durch ein Handzeichen zum Anhalten brachte. Die beiden kannten sich flüchtig.
„Kennst du mich noch?“ – dann zieht er ein Messer
Nach einem kurzen Gespräch durch das geöffnete Fenster eskalierte die Situation. „Kennst du mich noch?“, soll der Angeklagte gefragt haben – der andere bejahte. Dann habe der junge Mann dem Fahrer die Brille vom Gesicht gezogen und ein Klappmesser gezückt.
Er habe die Klinge nach unten gerichtet in der Faust gehalten und sofort in Richtung Oberkörper gestochen – mit Tötungsabsicht, so der Vorwurf. Der Fahrer konnte dem ersten Stich ausweichen, versuchte über den Beifahrersitz zu fliehen.
Doch der Angeklagte soll ihm gefolgt sein und erneut zugestochen haben: zweimal in den linken Oberschenkel, einmal in den Unterschenkel. Der Bekannte konnte sich letztlich zur Beifahrertür retten. Der mutmaßliche Täter flüchtete danach vom Tatort.
Die Verletzungen beim Opfer: drei Schnittwunden am Bein.
Der Beschuldigte sitzt derzeit in Untersuchungshaft in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt. Vorstrafen hat er bislang nicht. Der Vorwurf wiegt dennoch schwer – insbesondere wegen der angenommenen Tötungsabsicht.
Weitere Termine sind für den 9. Juli vorgesehen.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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