Antenne Bad Kreuznach
Foto: PixelsEffect / istock.com
Viele Eltern greifen im Supermarkt zu Produkten mit Aufschriften wie „ohne Zuckerzusatz“ oder „Süße nur aus Früchten“ – in der Hoffnung, ihren Kindern eine gesunde Alternative zu bieten. Doch ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale zeigt: Diese Werbeversprechen führen oft in die Irre.
Untersucht wurden 68 Kinderprodukte aus fünf Kategorien: Quetschies, Riegel, Kekse, Frühstückscerealien und Ketchup. Auffällig: Vor allem Fruchtriegel mit dem Claim „Süße nur aus Früchten“ enthalten extrem viel Zucker – teilweise bis zu 37 Gramm pro 100 Gramm. Das entspricht etwa dem Zuckergehalt eines Schokoriegels.
Viele Produkte werben mit dem Versprechen, keinen Zucker hinzuzufügen. Trotzdem enthalten sie süßende Zutaten wie Apfel- oder Datteldicksaft. Diese zählen rechtlich zwar nicht zu den zugesetzten Zuckern, süßen aber dennoch kräftig.
Auch bei Ketchup zeigt sich das Problem: Einige Sorten mit „ohne Zuckerzusatz“-Label enthalten süßende Fruchtkonzentrate. Die WHO empfiehlt, dass Kinder-Ketchup gar keinen Zucker enthalten sollte. Doch der Marktcheck zeigt: Viele Produkte sind eher Süßigkeit als Würzmittel.
Wer wirklich auf Zucker achten möchte, sollte die Zutatenliste und Nährwerttabelle prüfen. Entscheidend ist der Gesamtzuckergehalt – egal ob der Zucker aus Früchten stammt oder zugesetzt wurde. Die Weltgesundheitsorganisationempfiehlt als Obergrenze 12,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm.
Fazit:
Werbung mit Süße-Claims auf Kinderlebensmitteln ist oft irreführend. Eltern im Naheland sollten genau hinschauen – und besser selbst vergleichen, statt sich auf bunte Etiketten zu verlassen.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
Copyright Antenne Bad Kreuznach - Ihr Radio für die Rhein-Nahe Region