Antenne Bad Kreuznach
Die Wassertemperatur im Rhein ist Anfang Juli auf über 27 Grad Celsius gestiegen. Damit ruft das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium die zweite Warnstufe aus. Auch die Mosel nähert sich mit 26,9 Grad gefährlichen Werten. Die Saar und die Nahe liegen knapp darunter. Doch die Tendenz ist klar: Die Flüsse in Rheinland-Pfalz heizen sich auf.
Die steigenden Temperaturen gefährden das ökologische Gleichgewicht. „Je höher die Temperaturen in Gewässern sind, desto mehr sinkt der Sauerstoffgehalt. Das kann dazu führen, dass Fische und andere Organismen sterben. Dies wäre nicht nur ökologisch ein Desaster, sondern würde auch die Wasserqualität enorm beeinträchtigen, da viele Organismen helfen, die Flüsse zu reinigen.“
Dieser Zusammenhang macht deutlich: Die Hitze betrifft nicht nur Tiere, sondern auch den Menschen. Denn Flüsse übernehmen wichtige Reinigungsfunktionen. Wenn diese zusammenbrechen, wird auch das Wasser schlechter.
Bei Warnstufe 2 sind alle Betriebe in der Pflicht, die Wasser zur Kühlung nutzen. Sie sollen den Temperaturanstieg durch Kühlwassereinleitungen möglichst verringern. Das bedeutet: Sie müssen Temperaturmessungen vornehmen und Alternativen zur Wasserentnahme prüfen.
„Sind die Temperaturen in den Gewässern zu hoch, müssen Unternehmen mit hohem Kühlbedarf alle verhältnismäßigen Maßnahmen ergreifen, um die eingeleitete Wärmefracht zu reduzieren.“
Dabei geht es nicht nur um Messwerte, sondern um den Schutz von Leben im Wasser. In der Vergangenheit hat man bei Erreichen von Stufe 3 auch Einschränkungen für Produktionen mit viel Kühlbedarf durchgesetzt – so etwa in den Jahren 2018, 2019 und 2022.
Auch unsere Region ist betroffen. Die Wassertemperatur der Nahe lag zuletzt bei 25,2 Grad. Damit ist die nächste Stufe nicht weit. Im Gegensatz zum Rhein, der bundesweit Schlagzeilen macht, steht die Nahe nicht so sehr im Fokus – doch die Auswirkungen dort wären genauso dramatisch.
Das Land mahnt zur Vorsorge – und erinnert zugleich an das große Ganze. „Der wirksamste Schutz unserer Gewässer ist aber, die Erderhitzung zu begrenzen und das Klima zu schützen.“
Deshalb stellt das Umweltministerium nicht nur technische Handlungspläne bereit. Es setzt auch auf langfristige Strategien zum Klimaschutz. Auf der Website des Landesamts für Umwelt finden Bürger Informationen über aktuelle Messwerte und Folgen von Hitze für die Gewässer.
Wer sich über die aktuellen Wassertemperaturen im Rhein und seinen Nebenflüssen informieren möchte, kann dies über das Wasserportal Rheinland-Pfalz tun:
👉 https://wasserportal.rlp-umwelt.de/auskunftssysteme/tageswerte
👉 https://s.rlp.de/lfu-hat-hitzefolgen-im-blick
Geschrieben von: Leona Winterfeld

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