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    Antenne Bad Kreuznach

Alzey-Worms

Alzey Jahresempfang: Stadt wächst mit Herz und Tatkraft

today16. Mai 2025

Hintergrund
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Alzey Jahresempfang 2025: Rund 350 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung von Bürgermeister Steffen Jung zum Jahresempfang 2025 – ein Fest der Begegnung und der Perspektiven. Unter freiem Himmel, hinter der Stadthalle, trafen sich langjährige Wegbegleiter, engagierte Ehrenamtliche und viele neue Gesichter. In lockerer Atmosphäre mit Live-Musik der Band Pineapple Jukebox wurde Rückblick gehalten und zugleich der Blick auf das Morgen gelenkt.

Großprojekte mit Weitblick: IG Ost wird Zukunftsraum

In seiner Ansprache spannte Bürgermeister Jung einen weiten Bogen: von konkreten Bauvorhaben bis zu gesellschaftlichen Fragen. Besonders im Fokus: die Erweiterung des Industriegebiets Ost. Auf rund 78 Hektar entsteht ein Wirtschaftsstandort von überregionaler Bedeutung – mit Unternehmen wie Lufthansa Technik AERO, Thimm Verpackungen und dem global agierenden Pharmakonzern Lilly.

„Was hier entsteht, ist mehr als nur ein Standort – es ist ein Signal für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt.“

Ein neues Straßenstück, erste Gebäudestrukturen und bald die neue Selzbrücke – der Fortschritt ist sichtbar. Doch Jung vergaß nicht, auch den Lärm und die Einschränkungen zu erwähnen. „Was hier entsteht und geleistet wird, ist nicht selbstverständlich.“

Innenstadt, Wohnen, Versorgung: Wandel braucht Balance

Alzey will wachsen – mit Augenmaß. Projekte wie der Umbau der Alten Feuerwache zum Supermarkt, Investitionen in Lagerhallen oder der Ausbau der Volksbank zeigen: Die Stadt bewegt sich. Mit dem Neubaugebiet „Am Steinmannsrech“ schafft Alzey Wohnraum. Doch Jung betont: Nicht nur Reihenhäuser, auch bezahlbare Mietwohnungen sind wichtig. Auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei entstehen daher zwei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 28 Wohnungen.

Auch an ältere Menschen wurde gedacht. In Kooperation mit dem Medi MVZ werden 18 barrierefreie Wohnungen mit angeschlossener medizinischer Versorgung errichtet. Die Innenstadt soll durch Fördermittel lebenswerter werden – als Ort des Austauschs, nicht nur des Einkaufs.

Starke Gemeinschaft trotz Herausforderungen

Die Unsicherheit rund ums DRK-Krankenhaus treibt viele um. Der Bürgermeister verspricht: „Eine Kreisstadt ohne Krankenhaus ist nicht vorstellbar.“ Er sicherte zu, gemeinsam mit Kreis, Klinikleitung und Betriebsrat Lösungen zu finden.

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Auch soziale Themen kamen zur Sprache. Am Kronenplatz, so Jung, gebe es spürbare Herausforderungen. Doch statt Pauschalurteile zu bedienen, setzt die Stadt auf Präsenz, Sozialarbeit und Dialog. Der neu gegründete Beirat für Menschen mit Migrationshintergrund sei dabei wichtiger Partner.

Alzey baut – für heute und morgen

Von Bauhof über Schule bis Schwimmhalle: Überall wird investiert. 3 Millionen Euro Bundesmittel fließen in das neue Schwimmbad. Auch Stadtweingut, Stadthalle und Schulsanierungen werden vorangetrieben. Die Alzey-App mit über 136.000 Zugriffen im ersten Jahr zeigt: Bürgerbeteiligung funktioniert digital ebenso wie analog.

„Unsere Stadt ist nicht perfekt – aber sie ist lebenswert.“

Mit diesen Worten appellierte Jung an die Bevölkerung, gemeinsam Alzey weiterzuentwickeln – trotz Kritik auf Plattformen wie Facebook. Die Stadt wächst, die Aufgaben werden größer. Aber: „Mit ihnen wachsen auch die Chancen.“

Ehre für das Ehrenamt: Menschen, die Alzey tragen

Ein Höhepunkt des Abends war die Ehrung zahlreicher engagierter Bürgerinnen und Bürger. Die Rathausmedaille ging an die Ahmadiyya-Gemeinde, deren Neujahrsputzaktionen unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“ längst Tradition haben. Ebenfalls geehrt wurde Klaus-Günther „Lusi“ Ehrenhard-Dickescheid, der als „Motor des Alzeyer Hockeysports“ seit über 50 Jahren tätig ist.

Drei Persönlichkeiten erhielten die silberne Ehrennadel: Ouassila Boujardine für ihre Integrationsarbeit, Friedrich Martin Heck für sein Engagement in Kirche und Gesundheit sowie Jürgen Wagner, der den Weltladen und den ADFC Alzey mitträgt.

Für langjährige kommunalpolitische Arbeit wurden unter anderem über ein Dutzend Ratsmitglieder ausgezeichnet. Zudem ehrte man Mitglieder des THW und des DRK für ihr langjähriges Engagement – darunter Alexander Mann mit 30 Jahren aktiver Dienstzeit.

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Geschrieben von: Leona Winterfeld