Bad Kreuznach

Bad Sobernheimer Autozulieferer Musashi: Einigung mit IG Metall

today8. Dezember 2025

Hintergrund
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Für die Beschäftigten des Bad Sobernheimer Autozulieferers Musashi an der Nahe gibt es eine wichtige Nachricht: Nach über 20 Stunden Verhandlung haben Musashi und die IG Metall am Wochenende eine umfassende Einigung erzielt. Beide Seiten teilten den Durchbruch am Sonntag mit.

Was Musashi mitteilt

Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens hat die Einigung einen drohenden Streik verhindert. Musashi erklärt, dass damit ein wirtschaftliches Risiko vom Tisch sei. Zudem kündigt das Unternehmen für betroffene Mitarbeiter ein breites Abfindungs- und Qualifizierungspaket an, das soziale Härten abfedern soll. Außerdem sollen Transferprogramme gekündigte Beschäftigte beim Wechsel in neue Jobs unterstützen.

Musashi bestätigt außerdem strukturelle Veränderungen an mehreren Standorten: Die Schmiede in Leinefelde bleibt erhalten, die Zerspanung dort sowie das Werk Hann. Münden werden jedoch geschlossen. Rund 180 von 280 Arbeitsplätzen im Werk Lüchow bleiben bestehen. Zudem sollen Teile der Produktion aus Hann. Münden und Leinefelde in die Nahe-Region und nach Lüchow verlagert werden.

Musashi-CFO Simon Beckers bewertet die Einigung positiv. Sie gebe Kunden Sicherheit und sei eine Grundlage für die Zukunft der Werke in Deutschland. Auch HR-Direktor Stefan Preuße dankt dem Schlichter für die lösungsorientierte Arbeit.

Was die IG Metall sagt

Die IG Metall Bad Kreuznach hebt in ihrer Mitteilung hervor, dass für IG Metall-Mitglieder an den Nahe-Standorten in Bockenau, Grolsheim und Bad Sobernheim bis Ende 2028 keine betriebsbedingten Kündigungen möglich sind. Das sei ein zentraler Erfolg der Verhandlungen.

Für die Beschäftigten an den anderen deutschen Werken hat die Gewerkschaft nach eigenen Angaben höhere Abfindungen durchgesetzt. Zudem begrüßt die IG Metall, dass die komplette Schließung des Standorts Leinefelde verhindert wurde und in Lüchow weniger Stellen entfallen als geplant.

Die Betriebsratsvorsitzende Simone Krämer erklärt, dass Musashi konkrete Produkte wie Hohlräder, Achsantriebsräder und Teile des Truckgeschäfts weiterhin an der Nahe fertigen lässt. Die geplante Verlagerung zusätzlicher Produktion ins Naheland stärkt die Region aus Sicht der Gewerkschaft weiter.

Wie es weitergeht

Die IG Metall betont, dass der Durchbruch nur durch den Druck aus Betrieben und die klare Urabstimmung möglich gewesen sei. Noch steht das Ergebnis unter dem Vorbehalt einer zweiten Urabstimmung an allen Standorten. Musashi und die IG Metall wollen außerdem weiter gemeinsam an der Transformation der Werke arbeiten.

Geschrieben von: Patrick Berger


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