Antenne Bad Kreuznach
Im Rathaus Bad Kreuznach ging es am Mittwoch um ein Thema, das viele bewegt: die kommunale Wärmewende Bad Kreuznach. Trotz Sommerferien kamen zahlreiche Interessierte zur Infoveranstaltung. Denn klar ist: Wer heute handelt, spart morgen – und schützt dabei auch das Klima.
„Die kommunale Wärmeplanung ist jetzt bundesgesetzlich vorgeschrieben.“
Mit diesen Worten eröffnete Thomas Blechschmidt die Veranstaltung. Er erinnerte daran, wie stark Bad Kreuznach bereits unter Hitzewellen leidet. Auch die Unsicherheit bei der Gasversorgung durch den Ukrainekrieg spiele eine Rolle. „Steigende Preise und geopolitische Abhängigkeiten sorgen für Verunsicherung“, sagte Blechschmidt.
Aktuell geben die Menschen in Bad Kreuznach rund 26,5 Millionen Euro im Jahr für Heizenergie aus.
Ein Großteil dieses Geldes fließt an Drittstaaten. Das Ziel ist daher klar: Die Energie soll künftig klimafreundlich, sicher und bezahlbar vor Ort produziert werden.
Die MVV Regioplan GmbH, vertreten durch Frau Brecht und Herrn Rauland, stellte den aktuellen Stand und erste Ideen zur Planung vor. Die Fachleute erklärten:
Eine zentrale Frage bleibt: Welche Wärmequellen gibt es vor Ort?
Die MVV erstellt derzeit eine Bestands- und Potenzialanalyse. Sie bildet die Grundlage für die weiteren Schritte. Dabei werden auch zentrale und dezentrale Lösungen geprüft – also ob beispielsweise ein ganzes Wohngebiet gemeinsam beheizt werden kann.
Vergleiche mit Rheinland-Pfalz und Deutschland insgesamt zeigen, wo Bad Kreuznach steht. Die Wärmeplanung liefert nicht nur technische Daten, sondern auch klare Vorteile:
Kurzfristig verbessert sich das Wohnumfeld, langfristig sinken die Kosten.
„Zur Wärmewende gehören auch Begrünung und Schatten in der Stadt“, so Blechschmidt. Denn nicht nur Technik zählt – auch der Stadtumbau spielt eine Rolle.
In der anschließenden Diskussion brachten viele Bürger ihre Anregungen ein.
Ein Teilnehmer erinnerte an eine ältere Studie zur oberflächennahen Geothermie in Bad Münster.
Ein anderer gab zu bedenken, dass in Trinkwasserschutzgebieten keine Tiefenbohrungen erlaubt sind.
Auch die Nutzung der Nahewärme wurde ins Spiel gebracht – ebenso wie das frühere Klimaschutzprojekt 2023 der Stadt, das andere Zahlen verwendet hatte.
Viele Vorschläge betrafen die konkrete Umsetzung:
Ob große Wärmepumpen für Wohnblöcke sinnvoll sind, soll später geklärt werden.
„Alle müssen mitarbeiten – Stadtwerke, Politik und Bürger“, sagte Blechschmidt.
Im Dezember ist eine Sachstandveranstaltung geplant. Dann sollen erste Zwischenergebnisse vorgestellt werden. Der fertige Wärmeplan wird voraussichtlich im März 2026 vorliegen.
Geschrieben von: Leona Winterfeld & Adrian Rahmani
today18. September 2025
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