Antenne Bad Kreuznach
today28. Juni 2025
Einstimmig beschloss das Gremium, 650.000 Euro an freien Haushaltsmitteln umzuwidmen.
In der aktuellen Sitzung des Kreisausschusses des Landkreises Birkenfeld standen zwei zentrale Themen auf der Tagesordnung: die Finanzierung des Erweiterungsbaus an der Nahetalschule in Idar-Oberstein sowie die geplante Fusion der Tourismusorganisationen in der Region.
Die Nahetalschule in Idar-Oberstein benötigt dringend zusätzliche Räume. Die Schülerzahlen steigen und machen einen Ausbau notwendig. Der Kreisausschuss beschloss einstimmig, 650.000 Euro aus freien Haushaltsmitteln umzuwidmen. Diese stammen aus dem Jahr 2023 und waren ursprünglich für raumlufttechnische Anlagen vorgesehen. Zusammen mit den bereits eingeplanten 600.000 Euro können so wichtige Bauetappen, wie der winterfeste Rohbau in Holzständerbauweise, noch dieses Jahr umgesetzt werden. Insgesamt rechnet die Kreisverwaltung mit rund 4,2 Millionen Euro Gesamtkosten. Die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.
Die zweite große Entscheidung betrifft die künftige touristische Organisation: Die Naheland-Touristik GmbH soll mit der Hunsrück-Touristik GmbH zur neuen Hunsrück-Nahe-Tourismus GmbH fusionieren. Ziel ist eine einheitliche Marke für die gesamte Region – und damit bessere Chancen auf Fördermittel. Die finale Entscheidung über die Gründung der neuen GmbH wird im Herbst 2025 in den Gremien der beteiligten Landkreise getroffen.
Katja Hilt, Geschäftsführerin der Naheland-Touristik, betonte in ihrem Vortrag, dass nur größere touristische Einheiten langfristig förderfähig bleiben. Viele Angebote, wie der Saar-Hunsrück-Steig, der Nationalpark Hunsrück-Hochwald oder die Bikeregion Hunsrück-Nahe, werden ohnehin bereits gebietsübergreifend genutzt und vermarktet.
Die neue GmbH soll von sieben Landkreisen getragen werden. Für den Landkreis Birkenfeld ergibt sich ein Jahresbeitrag von rund 181.776 Euro – das entspricht 2,22 Euro pro Einwohner. Der Betrag liegt leicht über dem bisherigen Zuschuss zur Naheland-Touristik. Hilt sprach von einer moderaten Erhöhung. Die Berechnung soll transparent und auf Einwohnerzahlen basierend erfolgen. Auch die Verbandsgemeinden sollen sich beteiligen – durch den neu geplanten Tourismusverein Hunsrück-Nahe mit einem jährlichen Beitrag von 6.000 Euro.
Im Kreisausschuss fand die geplante Fusion mehrheitlich Zustimmung. Landrat Miroslaw Kowalski betonte, dass eine Verweigerung der Zustimmung zu höheren Beiträgen die Zukunftsfähigkeit der Region gefährden könne – insbesondere, was Landesmittel betrifft. Die CDU lobte die Zukunftsorientierung des Vorhabens, während sich SPD-Vertreter Hans-Jürgen Noss skeptisch äußerte. Er verwies auf mögliche regionale Spannungen, die durch eine neue Struktur nicht automatisch verschwinden.
Am 26. Juni informiert der Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) im Ausschuss für Infrastruktur, Wirtschaft, Umwelt und Klimaschutz über aktuelle Fahrgastzahlen im ÖPNV. Am 30. Juni folgt die letzte Kreistagssitzung vor der Sommerpause.
Geschrieben von: Daniel Klein
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