Bad Sobernheim

Musashi löst Aufsichtsrat auf: IG Metall kritisiert weniger Mitbestimmung an Nahe-Standorten

today25. November 2025

Hintergrund
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IG Metall sieht weniger Mitbestimmung für Beschäftigte

Der Autozulieferer Musashi hat seinen bisherigen Aufsichtsrat aufgelöst. Das teilt die IG Metall Bad Kreuznach mit. Nach Angaben des Unternehmens hängt der Schritt damit zusammen, dass die Zahl der Beschäftigten unter die gesetzliche Schwelle von 2.000 gesunken sei. Damit entfällt die Pflicht, einen Aufsichtsrat mit Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite einzusetzen.

Auswirkungen auf Standorte im Nahetal

Betroffen sind laut IG Metall auch die Standorte Bad Sobernheim, Bockenau und Grolsheim. Die Gewerkschaft kritisiert, dass damit die Mitbestimmung für die Belegschaft weiter eingeschränkt werde. Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitnehmerseite im bisherigen Aufsichtsrat äußern in der Mitteilung deutliche Unzufriedenheit mit der Entscheidung der Geschäftsführung.

Kritik der Arbeitnehmervertreter

Die IG Metall zitiert mehrere Aufsichtsratsmitglieder, die die Art und Weise des Vorgehens kritisieren. Nach deren Darstellung sei die Auflösung überraschend in einem kurzfristigen Online-Termin mitgeteilt worden. Eine freiwillige Fortführung des Gremiums – wie von der Arbeitnehmerseite vorgeschlagen – lehnte die Geschäftsführung demnach ab.

Die Arbeitnehmervertreter sehen die Entscheidung im Zusammenhang mit der aktuellen Lage des Unternehmens. In der Pressemitteilung heißt es, dass sich Teile der Belegschaft wegen geplanter Einschnitte und möglicher Schließungen ohnehin verunsichert fühlten. Die Auflösung des Gremiums verstärke diese Situation nach Einschätzung der IG Metall zusätzlich.

Weitere Schritte

Rechtlich, so die Gewerkschaft weiter, sei die Maßnahme zulässig. Die IG Metall will die Entwicklung dennoch kritisch begleiten und verweist auf laufende Verhandlungen zur Zukunft der deutschen Musashi-Standorte.

Geschrieben von: Clara Schulz