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Harald Gülzow analysiert eine Wasserprobe, Hintergrund Agroforst. Foto: Ruben Wiltsch
Der VSR-Gewässerschutz hat heute aktuelle Ergebnisse seiner Brunnenwasseruntersuchungen veröffentlicht. Dabei hat die Organisation in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms vielfach eine zu hohe Nitratbelastung festgestellt. In rund jeder zweiten untersuchten Probe wurde der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten.
In der Region Mainz-Bingen hat der Verein Werte von bis zu 326 Milligramm pro Liter gemessen – unter anderem in Frei-Weinheim, Gau-Algesheim und Kempten. Auch in Bingen, Nieder-Hilbersheim, Ockenheim und Ingelheim lagen die Nitratkonzentrationen deutlich über dem Grenzwert.
Ähnlich sieht es im Kreis Alzey-Worms aus. Dort haben einzelne Brunnenwerte in Worms bis zu 249 Milligramm pro Liter erreicht. Hohe Belastungen wurden außerdem in Framersheim, Udenheim, Bobenheim-Roxheim und Wörrstadt festgestellt.
Die Brunnenwasserproben sind im Sommer 2025 entnommen worden – am 16. Juni in Ingelheim und Alzey, am 4. und 6. August in Bingen und Wörrstadt sowie am 22. September in Worms. Insgesamt hat der VSR-Gewässerschutz 251 Proben aus der Region untersucht.
Nach Einschätzung des Vereins ist die Belastung trotz der bestehenden Düngevorgaben nicht zurückgegangen. Der VSR-Gewässerschutz schlägt deshalb vor, stärker auf sogenannte Agroforstsysteme zu setzen – also auf Bäume, die in landwirtschaftliche Flächen integriert werden. Diese könnten überschüssiges Nitrat aus tieferen Bodenschichten aufnehmen und so langfristig zur Entlastung des Grundwassers beitragen.
Die vollständigen Messergebnisse sind auf der Webseite des Vereins unter vsr-gewaesserschutz.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland abrufbar.
Geschrieben von: Clara Schulz
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