Regional

Gewässerschutz meldet hohe Nitratwerte im Grundwasser

today22. Oktober 2025

Hintergrund
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Neue Auswertungen zeigen: In vielen privaten Brunnen wurde der Grenzwert deutlich überschritten

Der VSR-Gewässerschutz hat heute aktuelle Ergebnisse seiner Brunnenwasseruntersuchungen veröffentlicht. Dabei hat die Organisation in den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms vielfach eine zu hohe Nitratbelastung festgestellt. In rund jeder zweiten untersuchten Probe wurde der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritten.

Besonders hohe Werte in mehreren Orten

In der Region Mainz-Bingen hat der Verein Werte von bis zu 326 Milligramm pro Liter gemessen – unter anderem in Frei-Weinheim, Gau-Algesheim und Kempten. Auch in Bingen, Nieder-Hilbersheim, Ockenheim und Ingelheim lagen die Nitratkonzentrationen deutlich über dem Grenzwert.

Ähnlich sieht es im Kreis Alzey-Worms aus. Dort haben einzelne Brunnenwerte in Worms bis zu 249 Milligramm pro Liter erreicht. Hohe Belastungen wurden außerdem in Framersheim, Udenheim, Bobenheim-Roxheim und Wörrstadt festgestellt.

Untersuchungen im Sommer 2025

Die Brunnenwasserproben sind im Sommer 2025 entnommen worden – am 16. Juni in Ingelheim und Alzey, am 4. und 6. August in Bingen und Wörrstadt sowie am 22. September in Worms. Insgesamt hat der VSR-Gewässerschutz 251 Proben aus der Region untersucht.

Verein fordert Agroforstsysteme als Lösung

Nach Einschätzung des Vereins ist die Belastung trotz der bestehenden Düngevorgaben nicht zurückgegangen. Der VSR-Gewässerschutz schlägt deshalb vor, stärker auf sogenannte Agroforstsysteme zu setzen – also auf Bäume, die in landwirtschaftliche Flächen integriert werden. Diese könnten überschüssiges Nitrat aus tieferen Bodenschichten aufnehmen und so langfristig zur Entlastung des Grundwassers beitragen.

Die vollständigen Messergebnisse sind auf der Webseite des Vereins unter vsr-gewaesserschutz.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland abrufbar.

Geschrieben von: Clara Schulz