Antenne Bad Kreuznach
Stadtrat Bad Kreuznach
Der Stadtrat Bad Kreuznach hat am Dienstagabend eine weitreichende Steuerentscheidung getroffen. Mit den Stimmen von CDU, SPD, Grünen und FDP wurde die Grundsteuer rückwirkend zum 1. Januar 2025 deutlich angehoben.
Die Grundsteuer Bad Kreuznach steigt bei Wohngrundstücken um 100 Punkte – von bisher 550 auf 650 Punkte. Das entspricht einer Erhöhung um 18 Prozent. Eigentümerinnen und Eigentümer müssen künftig tiefer in die Tasche greifen.
Noch stärker trifft es Gewerbetreibende: Für Nichtwohngrundstücke steigt der Hebesatz auf 1.300 Punkte. Das bedeutet plus 136 Prozent. Bisher galt für beide Grundstücksarten ein einheitlicher Satz von 550 Punkten.
Die Maßnahme bringt der Stadtkasse rund 2 Millionen Euro jährlich. 660.000 Euro davon dienen zur Finanzierung der erhöhten Kreisumlage, die der Landkreis beschlossen hatte. Die restlichen 1,34 Millionen Euro sollen helfen, das Haushaltsdefizit von bisher 19,1 Millionen auf 17,8 Millionen Euro zu reduzieren.
“Wir brauchen diesen Schritt zur Haushaltsgenehmigung”, sagte Bürgermeister und Kämmerer Thomas Blechschmidt (CDU) in der Sitzung.
Brisant: Die Grundsteuererhöhung gilt rückwirkend zum 1. Januar 2025. Das belastet Eigentümer doppelt – finanziell und organisatorisch. Ein weiterer Kritikpunkt: Die Trennung zwischen Wohn- und Gewerbegrundstücken beim Hebesatz wurde erstmals eingeführt. Damit folgt Bad Kreuznach einem landesweiten Trend.
Während die großen Fraktionen zustimmten, lehnten AfD, Faire Liste, Freie Wähler, FWG und BüFEP den Vorschlag geschlossen ab. Vor allem der starke Anstieg für Gewerbe sorgt für Sorgen. Einige Ratsmitglieder warnten vor Standortnachteilen für Unternehmen.
Die Grundsteuer ist ein Teil eines größeren Pakets zur Haushaltskonsolidierung 2025. Ob der Etat mit diesen Maßnahmen genehmigt wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Die Stadt hofft, mit der Anpassung ihre finanzielle Handlungsfähigkeit zu sichern.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
today28. September 2025
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