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Ab dem 6. Juni 2025 bringt eine neue gesetzliche Regelung mehr Tempo in den Strommarkt: Kundinnen und Kunden können ihren Stromanbieter werktags innerhalb von 24 Stunden wechseln. Möglich macht das ein automatisierter Datenabgleich über die sogenannte MaLo-ID, die nun wichtiger ist als Zählernummer oder Name. Sie steht auf jeder Stromrechnung und identifiziert eindeutig die Stromabnahmestelle.
Zugleich sind rückwirkende An- oder Abmeldungen von Verträgen ab sofort untersagt. Wer also umzieht oder Anbieter wechselt, muss rechtzeitig handeln – sonst droht der teure Sprung in die Grundversorgung.
Bisher konnte der technische Wechselprozess mehrere Wochen dauern. Nun sorgt die digitale Kommunikation zwischen Versorgern, Netz- und Messstellenbetreibern für mehr Geschwindigkeit. Die MaLo-ID spielt dabei eine zentrale Rolle. Wichtig: Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen bleiben unberührt. Wer noch gebunden ist, kann nicht früher raus.
„Die neue Regelung soll zwar mehr Klarheit schaffen, erfordert aber im Gegenzug mehr Eigeninitiative der Verbraucher:innen“, hebt Müller von der Verbraucherzentrale hervor.
Die schnelle Regelung hat auch Tücken. Zählerverwechslungen können nicht mehr nachträglich korrigiert werden. Wer versehentlich einem falschen Vertrag zugeordnet wird, muss sofort reagieren. Auch untergeschobene Verträge, etwa durch aggressive Werbeanrufe, sind künftig schwerer zu bekämpfen.
„Ein untergeschobener Vertrag beendet niemals den alten bestehenden Vertrag“, betont Müller. Er rät: Bei Problemen umgehend den bisherigen Anbieter und den Netzbetreiber informieren.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz begrüßt die neuen Prozesse grundsätzlich, mahnt aber zur Vorsicht. „Flexibilität und gestraffte Prozesse sind zu begrüßen. Insbesondere für vulnerable Gruppen muss man Risiken jedoch im Blick behalten“, erklärt Heike Troue.
Am Donnerstag, 5. Juni 2025, um 17 Uhr, lädt die Verbraucherzentrale zu einem kostenlosen Web-Seminar ein:
Anmeldung über verbraucherzentrale-rlp.de/webseminare-rlp
Verbraucher sollten sich jetzt gründlich informieren – und ihre MaLo-ID sorgfältig aufbewahren.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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