Landkreis Mainz-Bingen

Neue Präsidentin des Verwaltungsgerichts Mainz

today3. Dezember 2025

Hintergrund
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Erfahrungswechsel an der Spitze

Am Verwaltungsgericht Mainz steht zum Jahreswechsel ein bedeutender Wechsel an. Andrea Neßeler-Hellmann wird neue Präsidentin des Gerichts und folgt damit auf Dr. Bettina Freimund-Holler, die nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze in den Ruhestand geht. Am Dienstag erhielt Neßeler-Hellmann ihre Ernennungsurkunde von Justizminister Philipp Fernis, der ihr ausdrücklich gratulierte.

Der Minister würdigte Neßeler-Hellmanns langjährige Arbeit. „Sie, liebe Frau Neßeler-Hellmann, haben in all ihren Funktionen mit außergewöhnlicher fachlicher Stärke, großer Führungsfähigkeit und beeindruckender menschlicher Kompetenz überzeugt.“ Mit diesen Worten hob Fernis ihre Rolle in einer modernen und serviceorientierten Verwaltungsgerichtsbarkeit hervor.

Ein beruflicher Weg über mehr als zwei Jahrzehnte

Neßeler-Hellmann begann ihre Laufbahn 1996 im rheinland-pfälzischen Justizdienst und arbeitete viele Jahre als Richterin am Verwaltungsgericht Mainz. Abordnungen nach Neustadt und später nach Wiesbaden erweiterten ihren Erfahrungsschatz. Dort war sie im Kultusministerium fast acht Jahre tätig, zeitweise als Leitende Direktorin am Landesschulamt.

Im Jahr 2019 wechselte sie an das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, bevor sie 2022 zur Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichts Mainz ernannt wurde. Mit dem Jahreswechsel übernimmt sie nun die Leitung des Hauses – eine Funktion, die sie gut vorbereitet antreten kann, weil sie die Organisation und ihre Abläufe seit Jahren kennt.

Abschied nach langen Jahren der Verantwortung

Auch der Abschied von Dr. Bettina Freimund-Holler markiert einen besonderen Moment. Seit 2005 steht sie an der Spitze des Verwaltungsgerichts Mainz. Ihren Dienst begann sie bereits 1987. Stationen in Neustadt, Mainz und im Justizministerium prägten ihren Weg. Seit 1997 war sie in führenden Rollen in der Verwaltungsgerichtsbarkeit tätig, ab 2002 als Vizepräsidentin und ab 2005 als Präsidentin.

Ihre Amtszeit war geprägt von organisatorischen Weiterentwicklungen, wachsenden Anforderungen an Gerichte und einer zunehmend komplexen Verwaltungsrechtslandschaft. Freimund-Holler hat über viele Jahre die Richtung des Gerichts mitgestaltet – ein Einsatz, der weit über Mainz hinaus wahrgenommen wurde.

Die Bedeutung des Verwaltungsgerichts Mainz

Ein Blick auf Aufgaben und Zuständigkeiten

Das Verwaltungsgericht Mainz spielt für die Region – darunter die Landkreise Alzey-Worms, Mainz-Bingen sowie die Städte Mainz und Worms – eine wichtige Rolle. Neben klassischen Verwaltungsstreitigkeiten bearbeitet das Gericht zwei landesweite Bereiche: das Hochschulzulassungsrecht, inklusive NC-Verfahren, sowie Personalvertretungssachen des Bundes und des Landes.

Außerdem sind dem Gericht Berufsgerichte für Architekten- und Heilberufe angegliedert. Mit derzeit 21 Beschäftigten, darunter zehn Richterinnen und Richter, bildet es eine wichtige Säule der Verwaltungsgerichtsbarkeit. Übergeordnet ist das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz.

Der Wechsel an der Spitze bedeutet daher nicht nur eine persönliche Zäsur für zwei erfahrene Juristinnen, sondern auch eine Fortentwicklung der rheinland-pfälzischen Justiz – getragen von Kontinuität und neuer Perspektive.

Geschrieben von: Leona Winterfeld


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