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Grünastbrüche bei Hitze sind ein Phänomen, das viele Menschen überrascht. Denn selbst gesunde Bäume können an heißen Tagen plötzlich Äste verlieren. Wer bei hohen Temperaturen unter großen Bäumen spaziert oder parkt, sollte deshalb besonders vorsichtig sein. Die Gefahr ist real – und sie nimmt mit jeder Hitzewelle zu.
Grünastbrüche treten häufig bei starker Hitze und anhaltender Trockenheit auf. Dabei reißen schwere, belaubte Äste scheinbar grundlos von gesunden Bäumen ab. Die Ursache liegt in der extremen Belastung des Holzes durch Spannungen, die sich bei Trockenheit und Hitze aufbauen. Das Holz verliert an Elastizität. Äste, die sonst stabil wirken, geben plötzlich nach.
Dieses Phänomen kann bei allen Baumarten vorkommen, besonders gefährdet sind aber große, alte Bäume mit breiten, waagerecht wachsenden Ästen. Linden, Buchen, Platanen oder Kastanien zählen laut Baumsachverständigen zu den häufig betroffenen Arten.
Grünastbrüche bei Hitze sind schwer vorhersehbar. Selbst regelmäßige Baumkontrollen können diese spontanen Brüche kaum verhindern. Das macht sie besonders tückisch. Spaziergänger, Radfahrer oder parkende Autos können innerhalb von Sekunden gefährdet sein. Besonders in Parks, entlang von Straßen oder in Alleen sollte man bei starker Hitze nicht direkt unter großen Bäumen verweilen.
Bei Temperaturen über 30 Grad raten Baumexperten zu besonderer Vorsicht:
Wer im eigenen Garten große Bäume hat, sollte bei anhaltender Trockenheit für ausreichende Bewässerung sorgen. Das schützt zwar nicht vollständig, kann aber helfen, Spannungen im Holz zu reduzieren.
Viele Städte und Gemeinden kontrollieren regelmäßig ihren Baumbestand. Dabei achten Fachleute auf sichtbare Schäden, Pilzbefall oder morsche Stellen. Doch Grünastbrüche bei Hitze lassen sich auch bei sorgfältiger Pflege nicht vollständig verhindern. Das Problem liegt tief im Holz – und kündigt sich selten sichtbar an.
Die Kommunen setzen daher auf Aufklärung. „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger um erhöhte Aufmerksamkeit – besonders in den heißen Sommermonaten“, heißt es in zahlreichen Sicherheitshinweisen. Diese Empfehlung sollte man ernst nehmen. Denn anders als bei umsturzgefährdeten Bäumen lassen sich grün belaubte, scheinbar vitale Äste nicht einfach erkennen oder markieren.
Grünastbrüche bei Hitze sind ein unterschätztes Risiko. Wer bei hohen Temperaturen unterwegs ist, sollte sich ihrer bewusst sein. Ein schattiger Platz unter einem Baum mag verlockend sein – birgt aber bei starker Hitze auch eine Gefahr. Mit etwas Vorsicht und Abstand lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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