Regional

Zoll hebt illegales Tabaklager aus

today22. Dezember 2025

Hintergrund
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Lager für unversteuerte Tabakwaren entdeckt: Zoll greift durch

Ermittler des Zollfahndungsamt Frankfurt am Main haben ein umfangreiches Lager für unversteuerte Tabakwaren ausgehoben. Am Mittwoch, 17. Dezember 2025, vollstreckten sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern zwei Haftbefehle. Schwerpunkt des Einsatzes war eine Garage in Germersheim, doch Durchsuchungen fanden auch in weiteren Orten statt. Der Zugriff ist Teil eines seit Jahren laufenden Ermittlungsverfahrens.

Große Mengen Tabak, Zigaretten und Kaffee sichergestellt

Bei der Durchsuchung von insgesamt sechs Wohn- und Geschäftsräumen im Rheinpfalz-Kreis, im Landkreis Haßberge sowie in Germersheim stießen die Einsatzkräfte auf erhebliche Mengen unversteuerter Waren. Sichergestellt wurden rund 67 Kilogramm fertig gemischter Wasserpfeifentabak, etwa 8.600 mutmaßlich gefälschte Zigaretten und rund 200 Kilogramm Kaffee. Zudem fanden die Ermittler zentnerweise Vormaterialien, die zur illegalen Herstellung von Wasserpfeifentabak bestimmt waren. Sämtliche Produkte waren nicht ordnungsgemäß versteuert.

„Mit den am 17. Dezember 2025 sichergestellten Vormaterialien hätten die Tatverdächtigen weitere 1.000 Kilogramm an unversteuertem Wasserpfeifentabak herstellen können“, erklärte Carina Orth vom Zollfahndungsamt Frankfurt am Main.

Haftbefehle gegen Hauptverdächtige vollstreckt

Im Zuge des Einsatzes nahmen die Fahnder vier Tatverdächtige ins Visier. Ihnen wird bandenmäßige Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der illegalen Herstellung von Wasserpfeifentabak vorgeworfen. Der 40-jährige Haupttatverdächtige und seine 31-jährige Ehefrau wurden festgenommen. Während der Mann in Untersuchungshaft bleibt, wurde der Haftbefehl gegen die Frau unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Der Hauptbeschuldigte wurde am 18. Dezember 2025 dem Ermittlungsrichter am Landgericht Kaiserslautern vorgeführt. Dieser bestätigte den Untersuchungshaftbefehl.

Ermittlungen laufen seit Jahren

Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main ermittelt bereits seit 2023 gegen die Tätergruppierung. Schon im Februar 2024 hatten die Behörden zwei illegale Produktionsstätten für Wasserpfeifentabak in Koblenz und Ludwigshafen zerschlagen. Damals stellten die Ermittler mehr als 2,2 Tonnen unversteuerten Wasserpfeifentabak sicher. Der aktuelle Fund knüpft direkt an diese Ermittlungen an und zeigt, dass die Strukturen weiterhin aktiv waren.

Strenge Regeln für Tabakwaren

Wasserpfeifentabak, Zigaretten und auch Kaffee zählen in Deutschland zu verbrauchsteuerpflichtigen Waren. Sie dürfen nur verkauft oder erworben werden, wenn sie im Steuergebiet der Bundesrepublik ordnungsgemäß versteuert sind. Dies ist an den deutschen Steuerzeichen erkennbar. Wer unversteuerte Tabakwaren ankauft, weitergibt oder beim Absatz hilft, macht sich wegen gewerbsmäßiger Steuerhehlerei strafbar.

Unterstützt wurde der Einsatz durch Kräfte des Zollfahndungsamts München sowie der Hauptzollämter Saarbrücken und Karlsruhe. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main, Dienstsitz Kaiserslautern. Aufgrund der laufenden Ermittlungen machen die Behörden derzeit keine weiteren Angaben.

Geschrieben von: L. Winterfeld


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