Keine neuen Funde – aber Vorsicht bleibt geboten
Die Afrikanische Schweinepest im Kreis Mainz-Bingen zeigt derzeit weniger Dynamik. Seit April wurden keine neuen infizierten Wildschweine mehr festgestellt. Dennoch gibt es keine Entwarnung: Das Virus kann sich lange in der Natur halten, weshalb erst zwei Jahre nach dem letzten positiven Fund von einem Ende der Seuche gesprochen werden kann.
Aktualisierte Regeln für Sperrzonen veröffentlicht
Die Kreisverwaltung hat die Allgemeinverfügungen für die Sperrzonen II A und II B überarbeitet. Änderungen betreffen vor allem landwirtschaftliche Flächen außerhalb ausgewiesener Hochrisikogebiete, etwa entlang des Rheins. Für die Ernte 2026 sollen die Vorgaben praktikabler gestaltet werden, ohne neue Risiken einzugehen. Zudem können bestimmte Jagdmethoden nun nach Antrag und Prüfung genehmigt werden.
Jagd bleibt zentrales Mittel gegen die Ausbreitung
Nach Angaben des Veterinäramtes ist die aktuell ruhigere Lage vor allem auf die starke Reduzierung der Wildschweinpopulation in den Sperrzonen zurückzuführen. Durch intensive Jagd und Fallenjagd werde die Weitergabe des Virus erschwert, da es weniger Wirte finde.
Gleichzeitig zeigen Drohnenaufnahmen, dass die Wildschweinbestände durch natürliche Fortpflanzung wieder zunehmen. Um sogenannte „weiße Zonen“ ohne Schwarzwild zu schaffen, müsse die Bejagung daher konsequent fortgesetzt werden.
Unterstützung für Jäger und zusätzliche Schutzmaßnahmen
Im laufenden Jahr wurden in den Sperrzonen, vor allem entlang des Rheinufers, mehr als 800 Wildschweine erlegt. Der Landkreis zahlte dafür bislang rund 70.000 Euro an Prämien aus. Weitere Mittel wurden bis Ende Mai bewilligt.
Ergänzend entstehen derzeit feste Schutzzäune, unter anderem entlang der A60. Ein weiterer Zaun am Rhein befindet sich in der Planungsphase. Ziel aller Maßnahmen ist es, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest dauerhaft einzudämmen.



