Antenne Bad Kreuznach
In Windesheim bei Bad Kreuznach war die Erleichterung groß. Ein afghanischer Mann, der in der Flüchtlingsunterkunft immer wieder durch Gewalt aufgefallen war, ist nun abgeschoben worden.
Der Mann hatte laut Ministerium mehrfach Mitbewohner und Mitarbeiter bedroht. Teilweise griff er sie auch tätlich an. Aus Angst vor weiteren Übergriffen brachte der Kreis den abgelehnten Asylbewerber monatelang allein in einem Container unter. Sogar ein Sicherheitsdienst wurde eingesetzt.
Abschiebung nach Monaten Haft
Bereits im April kam der Mann in Abschiebehaft. Am Freitagmorgen hob die Maschine in Leipzig ab – Ziel: Afghanistan. Mit an Bord: 80 weitere Männer, die wegen schwerer Straftaten verurteilt wurden. Laut Integrationsministerium stammen sechs von ihnen aus Rheinland-Pfalz.
Verurteilte aus Rheinland-Pfalz an Bord
Neben dem Fall aus Windesheim wurden fünf weitere Männer aus Rheinland-Pfalz abgeschoben. Die Gerichte hatten sie zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt – unter anderem wegen Totschlag, Körperverletzung oder Drogenhandel. Auch Jugendliche sollen zu den Opfern gezählt haben.
Kritik an Abschiebung nach Afghanistan
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Pro Asyl kritisieren die Maßnahme deutlich. Sie weisen auf die dramatische Lage in Afghanistan hin. Man dürfe niemanden in ein solches System abschieben – auch keine Straftäter.
Abschiebung bleibt umstritten
In Rheinland-Pfalz sorgt der Fall aus Windesheim für Gesprächsstoff. Während viele im Ort aufatmen, diskutieren andere über den Umgang mit abgelehnten Asylbewerbern. Auch die grundsätzliche Frage, ob Abschiebungen nach Afghanistan überhaupt vertretbar sind, bleibt politisch und gesellschaftlich umstritten.
Geschrieben von: Leona Winterfeld

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