Antenne Bad Kreuznach
Bundesagentur für Arbeit
Der Arbeitsmarkt in der Region steht zunehmend unter Druck: Immer mehr Unternehmen berichten, dass es zunehmend schwieriger wird, offene Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Ob im Handwerk, in der Pflege, im IT-Bereich oder in der Industrie – gut ausgebildetes Personal ist knapp, die Konkurrenz um Bewerberinnen und Bewerber wächst.
Vor allem kleine und mittelständische Betriebe sehen sich vor großen Herausforderungen. Viele Stellen bleiben monatelang unbesetzt, was die Arbeitsbelastung für das bestehende Personal erhöht und in manchen Fällen sogar zu Auftragsabsagen führt. Besonders betroffen sind technische Berufe, Pflege- und Erziehungsberufe sowie der Bereich Logistik.
Ein Grund für die angespannte Lage ist der demografische Wandel. Immer mehr ältere Beschäftigte gehen in den Ruhestand, während gleichzeitig nicht genügend Nachwuchs nachkommt. Auch der Trend zur Akademisierung trägt dazu bei, dass klassische Ausbildungsberufe an Attraktivität verlieren. Zudem steigen die Anforderungen an Fachkräfte – viele Tätigkeiten setzen heute zusätzliche digitale Kompetenzen voraus.
Unternehmen reagieren mit unterschiedlichen Maßnahmen: höhere Gehälter, flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und verstärktes Engagement im Bereich Ausbildung. Doch nicht immer reichen diese Angebote aus, um die passenden Bewerber zu finden – insbesondere in ländlicheren Gegenden.
Auch überregionale und internationale Rekrutierung gewinnt an Bedeutung. Einige Firmen arbeiten inzwischen mit spezialisierten Agenturen zusammen oder beteiligen sich an Fachkräftemessen im Ausland. Gleichzeitig rücken Themen wie Mitarbeiterbindung, Betriebsklima und Familienfreundlichkeit stärker in den Fokus, um vorhandenes Personal langfristig zu halten.
Die Politik auf Landes- und Bundesebene setzt ebenfalls Impulse – etwa mit Erleichterungen bei der Einwanderung von Fachkräften oder mit Förderprogrammen für Qualifizierung und Weiterbildung. Doch bis diese Maßnahmen in der Praxis Wirkung zeigen, bleibt die Lage für viele Unternehmen angespannt.
Geschrieben von: Daniel Klein
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