Antenne Bad Kreuznach
Stiftung kreuznacher diakonie/Andrea Djifroudi
Inklusive Kunstaktion: Mit Pinsel, Stoffresten und viel Herz hat in der Teestube der Stiftung kreuznacher diakonie die Kunstzeit erneut kreative Spuren hinterlassen. Koffer voller Farben, Wolle und Ideen warteten darauf, geöffnet zu werden – und mit ihnen öffneten sich auch die Herzen der Teilnehmenden. Die Aktion bringt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen, um Kunst zum gemeinsamen Erlebnis zu machen.
„Verbindung eingehen!“ – so lautete das Thema der zweiten Kunstzeit. Es geht darum, Begegnung zu schaffen. Und das gelingt hier nicht nur über Kleber und Pinsel. Auch unter den Teilnehmenden wachsen neue Beziehungen. Die Idee: durch kreatives Tun einander näherkommen und gemeinsam gestalten.
Angeleitet von Nina Kistner-Ngo und Irina Scharf-Marschall von der Kunstwerkstatt Bad Kreuznach entstand eine Werkstatt voller bunter Stoffe, freundlicher Stimmen und offener Augen. Das Zentrum für Selbstbestimmtes Leben (ZSL), die EUTB und die Stiftung kreuznacher diakonie haben die Veranstaltung gemeinsam auf die Beine gestellt – und das bereits zum zweiten Mal.
„In unserer Beratungsstelle haben uns Angehörige darauf aufmerksam gemacht, dass es weniger Angebote gibt für Menschen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung mehr Unterstützung benötigen,“ erklärt Cindy Davi. Die Geschäftsführerin des ZSL initiierte gemeinsam mit den Partnern die Kunstzeit. Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung nicht nötig. So niedrig wie die Schwelle, so hoch der kreative Gewinn.
Die Premiere fand draußen auf der Wiese vor der Tagesförderstätte statt. Damals lautete das Thema „Spuren hinterlassen“. Mit Alltagsgegenständen wie Fliegenklatschen und Schneebesen entstanden bunte Bilder. Die Freude war spürbar – beim Gestalten wie beim Staunen. Genau das soll nun weitergeführt werden.
Die beiden bisherigen Veranstaltungen waren erste Schritte. Nun soll die Kunstzeit regelmäßig stattfinden. Geplant ist ein fester Kreativtreff für bis zu acht Personen. Das ZSL wird das Projekt mit Spendengeldern unterstützen.
Der Verein ZSL e.V. wurde 2004 von Menschen mit Behinderung gegründet. Heute bietet er neben politischer Vertretung und einem Abrechnungsservice für Arbeitgeber auch die EUTB-Beratung in Bad Kreuznach und Idar-Oberstein an. Mit der Kunstzeit eröffnet er nun einen neuen Raum – für Begegnung, Selbstwirksamkeit und kreative Lebensfreude.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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