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Foto: Stadt Bingen
sexualisierte Gewalt bei Kindern ist ein Thema, über das viele lieber nicht sprechen. Doch genau das will die Kita Mäuseturm in Bingerbrück ändern – und hat sich daher an einem wichtigen Projekt des Landkreises Mainz-Bingen beteiligt.
Unter dem Motto „Schieb den Gedanken nicht weg“ stand die Aktionswoche im Mai ganz im Zeichen von Aufklärung und Prävention. Ziel: Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen – durch Aufklärung, Sprache und Mut.
In der Kita Mäuseturm erlebten die Kinder kindgerecht, was es heißt, eigene Grenzen zu kennen. Den Einstieg bildete eine Vorlesegeschichte, in der ein kleiner Fuchs – nicht ein Kind – Opfer eines Übergriffs durch ein Familienmitglied wurde. Die Geschichte zeigte, wie sich der Fuchs verändert und schließlich einer Erzieherin anvertraut.
Im Anschluss übten die Kinder selbst: Mit einem Mikrofon und einem Schild lernten sie, laut und deutlich „Stopp“ und „Nein“ zu sagen. So wurde die kindliche Selbstbestimmung erlebbar gemacht.
Gemeinsam besprachen die Erzieherinnen mit den Kindern, welche Körperbereiche tabu sind. Dabei wurde betont, dass jedes Kind das Recht hat, sich zu wehren – und sich Hilfe bei Vertrauenspersonen zu holen. Wichtig dabei: Die Botschaft kam nicht als Warnung, sondern als Ermutigung an.
„Starke Kinder Kiste“ hilft beim Erklären
Unterstützt wurde die Aktion durch Materialien aus der sogenannten Starken Kinder Kiste. Dieses Präventionskonzept steht allen städtischen Kitas in Bingen zur Verfügung. Es bietet altersgerechte Inhalte, die helfen, kindliche Schutzmechanismen zu fördern – mit Geschichten, Symbolen und viel Einfühlungsvermögen.
Die Aktionswoche im Kreis Mainz-Bingen war mehr als nur ein Impuls. Sie zeigte, wie frühzeitige Aufklärung gelingt – und wie wichtig sie ist. Die Kita Mäuseturm hat vorgemacht, wie es geht: offen, mutig und kindgerecht.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
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