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    Antenne Bad Kreuznach

Ratgeber

Kinderspeisekarten brauchen dringend mehr Vielfalt

today18. Mai 2025

Hintergrund
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Pommes oder Punktabzug? Kinderkarten im Check

Wer mit Kindern essen geht, kennt sie: die typischen Gerichte auf der Kinderspeisekarte. Meist stehen Schnitzel mit Pommes, Nudeln mit Soße oder panierte Nuggets zur Wahl. Eine aktuelle Untersuchung der Verbraucherzentralen zeigt nun: Dieses Angebot reicht nicht aus.

Frittierte Klassiker dominieren die Karten

Der bundesweite Marktcheck wertete 100 Speisekarten aus. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Kinderspeisekarten führen Schnitzel, meist mit Pommes. Rund 40 Prozent bieten Nuggets, etwa die Hälfte hat Nudeln im Angebot. Auf den ersten Blick scheint das viel – doch bei genauem Hinsehen wird klar: Es fehlt an Abwechslung.

„Kinder sollten beim Restaurantbesuch die Möglichkeit erhalten, Gemüse auszuwählen und am besten selbst zu entscheiden.“

Diese Forderung kommt von Sophie Ickler, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Gemüse landet nur bei jedem zehnten Gericht auf dem Teller. Dagegen gibt es in über einem Drittel der Fälle Pommes als Beilage.

Wie wäre es mit Vollkorn statt Frittierfett?

Gerichte mit frischem Gemüse, Vollkornnudeln oder magerem Fleisch schnitten im Test besser ab. Vollkornnudeln mit Tomatensoße und Parmesan erzielten die höchste Punktzahl. Am schlechtesten schnitt ein paniertes Schnitzel mit Pommes und Sahnesoße ab – satte vier Minuspunkte.

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Spielerisch und gesund geht auch

Einige Restaurants punkten mit kreativen Namen wie „Leuchtturmwärter“ oder mit der Option auf kleine Portionen vom Erwachsenenteller. Der sogenannte „Räuberteller“ – ein leerer Teller zum Mitnaschen – kam ebenfalls gut an. Neun Restaurants boten diese kostenfreie Lösung an.

Süßes Extra? Lieber nicht automatisch

Weniger erfreulich: In vielen Fällen gehören Softdrinks oder Süßigkeiten fest zum Kindermenü. Das treibt den Zuckerkonsum unnötig in die Höhe. Rätsel oder Ausmalbilder sind als kleine Extras deutlich sinnvoller.

Mehr Mut zur gesunden Mischung

Die Verbraucherzentralen sprechen sich klar dafür aus, Kindermenüs nicht zu verbieten, sondern zu erweitern. „Es geht nicht darum, Klassiker wie Pommes zu verbannen, sondern das Angebot für Kinder ausgewogen zu erweitern“, so Ickler.

Denn eine Kinderspeisekarte kann mehr sein als Fast-Food im Mini-Format. Vielfalt, frische Zutaten und clevere Kombinationen machen das Essen für Kinder nicht nur gesünder – sondern auch spannender.

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Geschrieben von: Leona Winterfeld