Antenne Bad Kreuznach
Symbolbild Pflege
Der SPD-Landtagsabgeordnete Michael Simon aus Bad Kreuznach zeigt sich entsetzt über die Überlegungen, den Pflegegrad 1 abzuschaffen. Die Union auf Bundesebene diskutiert derzeit, diese Stufe zu streichen und damit rund 1,8 Milliarden Euro einzusparen. Für Simon wäre das ein falsches Signal – besonders in einer Zeit, in der die Zahl pflegebedürftiger Menschen stetig steigt.
Simon spart nicht mit klaren Worten. „Das macht mich wirklich fassungslos, wenn ich solche realitätsfernen Diskussionsbeiträge höre. Da kommt mir immer wieder die Frage, was kommt da noch?“ sagt er. Besonders betont er, wie wichtig gerade der Pflegegrad 1 sei. Denn er helfe Menschen mit leichten Beeinträchtigungen, möglichst lange im eigenen Zuhause zu bleiben.
Beim Pflegegrad 1 geht es um Menschen, die noch relativ selbstständig sind, aber Unterstützung im Alltag benötigen. Das betrifft zum Beispiel Hilfe im Haushalt oder bei organisatorischen Dingen. Für viele Familien bedeutet dies eine spürbare Entlastung. Angehörige, die oft selbst im Beruf stehen, könnten so besser ihren Alltag bewältigen. Außerdem werde die ohnehin stark belastete Pflegeinfrastruktur unterstützt.
Simon warnt, dass eine Abschaffung auch soziale Folgen hätte. Betreuungskräfte seien für viele Betroffene oft die einzigen regelmäßigen Gesprächspartner. Ohne diese Hilfen drohe Vereinsamung und ein Abbau wichtiger sozialer Kontakte.
Ende 2024 waren bundesweit rund 863.000 Menschen im Pflegegrad 1 eingestuft. Auch in Bad Kreuznach und im Landkreis profitieren zahlreiche Bürger von diesen Leistungen. „Gerade in unserer Region sind viele Menschen auf diese Unterstützung angewiesen“, betont Simon.
Die Debatte über die Zukunft der Pflege wird in den kommenden Monaten weiter an Bedeutung gewinnen. Simon fordert deshalb, die Hilfen nicht abzubauen, sondern auszubauen.
Geschrieben von: Thorsten Subat
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