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Die Carl Puricelli’sche Stiftung Sophienhaus Bingen hat beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Nach Angaben des Kuratoriums war dieser Schritt notwendig, um die Zahlungsfähigkeit der Stiftung aufrechtzuerhalten.
Wie Kuratoriumsvorsitzender Markus Lerchl erklärt, sei der Insolvenzantrag derzeit der einzige Weg, um die Liquidität der Stiftung zu sichern. Zudem verschaffe das Verfahren mehr Zeit, um einen Investor oder neuen Betreiber für das Haus zu finden. Zwar habe es Gespräche mit Interessenten gegeben, ein tragfähiges Konzept liege jedoch noch nicht vor.
Die Stiftung ist Eigentümerin des Seniorenzentrums Stift St. Martin in Bingen. Weil die finanziellen Defizite nach Darstellung der Stiftung nicht länger tragbar waren, wurde die Schließung der Einrichtung zum 30. Juni 2026 beschlossen. Laut Kuratorium soll das Insolvenzverfahren unter anderem die Gehaltszahlungen für die Mitarbeitenden absichern.
Nach Angaben der Betriebsführung haben seit Bekanntwerden der Schließungspläne zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner die Einrichtung verlassen. Dadurch seien die Einnahmen deutlich gesunken, während die laufenden Kosten nahezu unverändert geblieben seien.
Das Kuratorium teilt mit, dass die Mitarbeitervertretung frühzeitig informiert und in die weiteren Schritte eingebunden worden sei. Die Mitarbeitervertretung begrüße den Insolvenzantrag und verbinde damit die Hoffnung, dass sich im Verfahren noch Möglichkeiten ergeben, eine Schließung zu verhindern.
Nach Darstellung des Kuratoriums steht im Mittelpunkt, den verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohnern einen möglichst reibungslosen Übergang in andere Einrichtungen zu ermöglichen. Für die Mitarbeitenden seien unter anderem Stellenvermittlungen, eine Jobmesse sowie Unterstützung bei Bewerbungen vorgesehen.
Geschrieben von: Paul Calmund

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