Antenne Bad Kreuznach
Leonie und Eyleen von der Rochus-Realschule plus
In der aktuellen Sendung von „Antenne Unerhört“ auf Antenne Bad Kreuznach sprechen Jugendliche aus dem Naheland offen über Schulstress. Leonie und Eyleen von der Rochus-Realschule plus in Bingen erzählen, wie sehr Hausaufgaben, Klassenarbeiten und frühes Aufstehen den Alltag bestimmen. Ihre ehrlichen Stimmen zeigen, was Schule heute für viele junge Menschen wirklich bedeutet.
Viele Jugendliche berichten, dass die Menge an Hausaufgaben zu groß ist. Sie kommen nach einem langen Schultag nach Hause und müssen oft direkt weiterlernen. Eine Schülerin sagt: „Du kommst nach Hause nach so vielen Stunden Schule, aber musst noch so viele Hausaufgaben machen.“ Viele empfinden das als ungerecht, weil Lehrer oft kein Verständnis zeigen, wenn Aufgaben zu spät abgegeben werden. Besonders schwierig ist das für Schüler, die neben der Schule Verantwortung in der Familie übernehmen müssen.
Erleichterung gibt es bei vielen Jugendlichen über eine Änderung in Rheinland-Pfalz. Unangekündigte Hausaufgabenüberprüfungen sind dort verboten. Das reduziert für viele den Druck. Eine Schülerin erzählt: „Früher durfte man in Rheinland-Pfalz noch unangekündigt schreiben, aber jetzt ist das verboten worden. Ich bin echt froh darüber.“ Das zeigt, wie stark Regeländerungen das Wohlbefinden im Schulalltag beeinflussen können.
Ein großes Thema ist auch der Umgang zwischen Lehrern und Schülern. Viele Jugendliche erleben sogenannte „Lehrerlieblinge“. Eine Teilnehmerin meint: „Keiner kann mir erzählen, dass es keine Lehrerlieblinge gibt.“ Schüler fühlen sich oft ungerecht behandelt, wenn sie härter bestraft oder vor der Klasse bloßgestellt werden. Das kann zu Angst, Frust oder sogar Schulunlust führen. Gleichzeitig wünschen sich viele mehr Respekt – sowohl von Lehrern als auch von Mitschülern.
Ein weiterer Punkt ist die frühe Uhrzeit. In vielen Schulen beginnt der Unterricht um 7:30 Uhr. Das bedeutet für Buskinder, dass sie schon um fünf Uhr aufstehen müssen. Die Jugendlichen sagen, dass dieser frühe Start zu Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führt. Im Winter sei das besonders anstrengend, weil es dunkel und kalt ist. Eine Schülerin meint: „Ich fände es besser, wenn die Schule um neun Uhr anfangen würde.“
Trotz aller Kritik nennen die Jugendlichen auch positive Seiten. Viele freuen sich, Freunde zu sehen und neue Menschen kennenzulernen. Dennoch berichten sie von Schulangst – vor Lehrern, Tests oder dem Nachhauseweg mit schlechten Noten. Der offene Austausch in der Radiosendung zeigt, wie wichtig es ist, Jugendlichen zuzuhören und ihre Sicht ernst zu nehmen. Denn Schulstress betrifft längst nicht nur Noten – sondern das ganze Leben.
Geschrieben von: Thorsten Subat

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