Bad Kreuznach

Historische Fotos der Gebrüder Baruch bereichern Stadtarchiv Bad Kreuznach

today5. November 2025

Hintergrund
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Eine besondere Schenkung erweitert den Bestand des Stadtarchivs Bad Kreuznach: Der 93-jährige Fotograf Hanns Peter Kirchhof aus Waldböckelheim hat historische Abzüge der Gebrüder Baruch übergeben. Rund 50 Jahre lagen die Aufnahmen unentdeckt in seinem Besitz, bevor sie nun an das Archiv weitergegeben wurden.

Ein Schatz aus den 1920er-Jahren

Die über 20 Fotos zeigen vielfältige Motive – von Porträts der Brüder Julius und Hermann Baruch über Szenen aus der Autowerkstatt von Julius Baruch bis hin zu Aufnahmen von Ringerkämpfen. Die beiden Brüder waren in den 1920er-Jahren erfolgreiche Sportler beim ehemaligen ASV Kreuznach.

„Die Abzüge hat er wohl in den 1970er-Jahren gemacht“, erklärt Rolf Schaller, der die Fotos vom passionierten Fotografen übernahm und dem Stadtarchiv übergab. Wer Kirchhof damals die Originale zur Verfügung stellte, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.

Einblicke in Kreuznacher Geschichte

Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann betont den historischen Wert der Aufnahmen: „Die Bilder geben interessante Einblicke in den Alltag der Baruchs und zeigen den Kampfsport unter freiem Himmel in Zeiten der französischen Besatzung von 1918 bis 1930.“

Die Fotos dokumentieren damit nicht nur das sportliche Leben der Gebrüder Baruch, sondern auch ein Stück Bad Kreuznacher Stadtgeschichte in einer bewegten Zeit.

Erinnerung an die Familie Baruch

Nach den Brüdern Julius und Hermann Baruch ist heute eine Straße in Bad Kreuznach benannt. Die jüdische Familie Baruch wurde Opfer des Nationalsozialismus. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus und der Garagenwerkstatt in der Hochstraße 38 erinnern Stolpersteine an ihr Schicksal.

Mit der Schenkung der Fotografien bewahrt das Stadtarchiv ein wichtiges Stück regionaler Erinnerungskultur und würdigt die Geschichte der Familie Baruch in besonderer Weise.

 

Geschrieben von: Geraldine Werner