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    Antenne Bad Kreuznach

Regional

Hitler Attentat: 81. Jahrestag erinnert an Mut und Opfer

today20. Juli 2025

Hintergrund
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Widerstand mit Konsequenzen – auch für Familien

Hitler Attentat: Vor genau 81 Jahren am 20.Juli 1944 explodierte um 12:42 Uhr in der „Wolfsschanze“ eine Bombe. Claus Schenk Graf von Stauffenberg wollte Adolf Hitler töten – und damit das Ende der NS-Diktatur einleiten. Doch der Plan scheiterte. Hitler überlebte. Stauffenberg und viele Mitstreiter wurden ermordet.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer würdigte am Jahrestag die mutigen Widerständler – und ihre Angehörigen. „Wer über Widerstand spricht, darf nicht nur von den Attentätern reden. Auch ihre Familien bewiesen Mut – und zahlten oft einen hohen Preis“, sagte er am Samstag in Berlin.

„Stille Helden“ rückten ins Licht

Weimer nannte bewegende Beispiele: Ehefrauen, die im Gefängnis ausharrten. Mütter, die unter Folter schwiegen. Verwandte, die Briefe versteckten, statt wegzusehen. Auch sie hätten dem Terror die Stirn geboten – im Schatten der Geschichte.

Das Bundeskanzleramt sprach von einem „Symbol für Mut, Zivilcourage und entschlossenen Kampf gegen Terror und Diktatur“. Viele Familien der Täter und Helfer litten bis zum Kriegsende unter Repressalien, Internierung und Angst.

Was wollten Stauffenberg und seine Mitstreiter?

Das Attentat war Teil eines größeren Plans. Stauffenberg wollte nicht nur Hitler töten – er wollte Deutschland neu ordnen. Als Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres nutzte er seine Stellung, um die „Operation Walküre“ zu aktivieren.

Diese Aktion sollte bei inneren Unruhen greifen: Wehrmachtseinheiten hätten binnen Tagen die Kontrolle übernehmen sollen. Der Jurist Carl Friedrich Goerdeler war als Übergangskanzler vorgesehen. General Ludwig Beck sollte Staatsoberhaupt werden.

Blutige Rache folgte auf das Scheitern

Schon in der Nacht nach dem Attentat erschossen Wehrmachtssoldaten Stauffenberg und vier Mitstreiter im Hof des Bendlerblocks: Werner von Haeften, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Friedrich Olbricht und Ludwig Beck.

In den Wochen danach folgten Schauprozesse vor dem Volksgerichtshof. Mehr als 200 Menschen wurden hingerichtet oder in den Tod getrieben. Weitere Hunderte landeten in Gefängnissen und Lagern. Viele Familien wurden interniert, enteignet oder öffentlich gebrandmarkt.

Der 20. Juli 1944 steht für gescheiterten Mut – aber auch für die Hoffnung, dass Gewissen stärker sein kann als Angst. Und dass Zivilcourage auch im Verborgenen ihren Platz hat.

Geschrieben von: Leona Winterfeld