Regional

Rheinland-Pfalz beschleunigt Anerkennung ausländischer Abschlüsse

today9. Juli 2025

Hintergrund
Anzeige

RLP will Fachkräfte schneller in Jobs bringen

Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für Unternehmen im Naheland und in ganz Rheinland-Pfalz. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat nun ein Gesetz in den Ministerrat eingebracht, das ausländische Berufsabschlüsse deutlich schneller anerkennen soll. Ziel ist, Fachkräfte zügig in den Arbeitsmarkt zu bringen und bürokratische Hürden zu senken.

„Wenn sich Unternehmen und Fachkraft einig sind, dann darf es nicht an der Verwaltung scheitern“, sagt Daniela Schmitt. Sie will Tempo machen – bevor andere Länder die dringend gesuchten Kräfte abwerben. Das Gesetz ist ein direkter Beitrag zur Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bundeskanzler.

Verfahren sollen schneller, flexibler und internationaler werden

Kern des neuen Gesetzes ist ein radikaler Bürokratieabbau. Die Landesregierung will Entscheidungen künftig in kürzester Frist ermöglichen. Außerdem sollen auch Unterlagen auf Englisch anerkannt werden. Das spart Übersetzungskosten und Zeit – gerade für Fachkräfte aus dem IT-Bereich, der Pflege oder dem Maschinenbau.

Ein weiterer wichtiger Punkt: „Internationale Fachkräfte, deren Berufsausbildung in Deutschland anerkannt ist, sollen künftig in jedem qualifizierten Beruf arbeiten dürfen – auch wenn es nicht genau ihrem ursprünglichen Ausbildungsberuf entspricht, solange es sich nicht um einen gesetzlich reglementierten Beruf handelt.“ Das macht den Einstieg in verwandte Branchen einfacher und steigert die Chancen, sofort in Arbeit zu kommen.

Entlastung vor allem für den Mittelstand im Naheland

Der Mittelstand in Bad Kreuznach, Kirn und Umgebung sucht händeringend nach Personal. Viele Betriebe melden, dass qualifizierte Bewerber aus dem Ausland zwar vorhanden sind – aber das Verfahren zur Anerkennung viel zu lange dauert.

Mit dem neuen Gesetz reagiert das Land auf diese Sorgen. Unternehmen sollen künftig schneller und einfacher auf Talente zugreifen können – ohne monatelang auf Verwaltungsbescheide zu warten.

Deutschland braucht Tempo im internationalen Wettbewerb

„Wir müssen schneller werden, wenn wir im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte mithalten wollen. Der Bedarf ist riesig“, erklärt Ministerin Schmitt. Gerade im Vergleich zu Ländern wie Kanada oder den Niederlanden habe Deutschland hier Nachholbedarf. Rheinland-Pfalz will nun Vorreiter sein.

Im Klartext: Wer mit einem passenden Abschluss und Berufserfahrung nach Deutschland kommt, soll nicht in der Warteschleife steckenbleiben – sondern schnell starten dürfen. Das Gesetz ist ein Schritt in Richtung modernes Einwanderungsland.

Geschrieben von: Leona Winterfeld