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Birkenfeld

„Schnorbacher Modell“ begeistert mit zehn Jahren Bilanz

today15. Mai 2025

Hintergrund
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Energie sparen, Bürger fördern, Klima schützen: Das Schnorbacher Modell setzt seit zehn Jahren Maßstäbe. Die kleine Gemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis hat vorgemacht, wie kommunale Förderpolitik wirken kann. Mit Unterstützung aus Windpachteinnahmen wurden über 200.000 Euro gezielt eingesetzt – ein Anstoß für Investitionen von über einer Million Euro.

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Starke Nachfrage und messbare Wirkung

Von 95 Haushalten nutzten 72 die Förderung. In zwei Dritteln der Haushalte fanden Energieberatungen statt – ein Spitzenwert. „Von solchen Quoten können wir in anderen Gemeinden nur träumen“, betont Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Das Maßnahmenpaket war breit gefächert:

  • 108 Haushaltsgeräte wurden ausgetauscht
  • 137 Fenster und Türen erneuert
  • 36 Photovoltaikanlagen mit 24 Batteriespeichern installiert
  • 11 neue Heizsysteme (Wärmepumpen & Pellets) eingebaut

Damit hat sich die Zahl der Solaranlagen von 9 auf 51 erhöht. Auch die Speichertechnik zog nach – von null auf 24 Anlagen.

Ein Modell mit Strahlkraft

Die Gemeinde überzeugte auch mit Aktionen wie dem ersten LED-Tauschtag im Kreis – eine Idee, die inzwischen 28 Orte übernahmen. „Unser Ziel war soziale Gerechtigkeit beim Energiesparen“, erinnert sich Alt-Bürgermeister Bernd Kunz.

Mit dem Preisgeld von 25.000 Euro aus dem Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2017“ wurde das „Horner Modell“ umgesetzt – Photovoltaik fürs Gemeindehaus samt LED-Straßenbeleuchtung. Der Stromverbrauch der Gemeinde schrumpfte so auf ein Zehntel.

Stromverbrauch sinkt – E-Mobilität steigt

Trotz steigender Nutzung von Wärmepumpen (von 8 auf 15) und E-Autos (15 Fahrzeuge, 8 % Anteil) sank der Stromverbrauch im Ort seit 2013 um 20 %. Gleichzeitig stieg die Einspeisung ins Netz um 367 %. Schnorbach erzeugt bilanziell fast so viel Strom, wie es verbraucht.

„Gute Ideen verbreiten sich rasend schnell im Rhein-Hunsrück-Kreis“, lobt Landrat Volker Boch. Inzwischen nutzen 23 Gemeinden ähnliche Richtlinien – auch gefördert durch das Landesprogramm KIPKi.

Ansprechpartner für interessierte Gemeinden ist weiterhin Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle, der das Modell von Anfang an begleitete.

Geschrieben von: Leona Winterfeld