Antenne Bad Kreuznach
today3. Dezember 2025
Foto: Axel Munsteiner/Kreisverwaltung Birkenfeld
Der Heimatkalender 2026 Birkenfeld ist vorgestellt worden und widmet sich im neuen Jahrgang schwerpunktmäßig der Militärgeschichte der Region. Bei der Präsentation im Festsaal des Birkenfelder Schlosses erlebten rund 55 Gäste, wie Autorinnen und Autoren die Entwicklung des Militärs im Kreisgebiet von der Oldenburger Zeit bis in die Gegenwart beleuchteten.
Vielfältige Beiträge zur Militärgeschichte im Landkreis
Redaktionsleiter Karsten Schultheiß führte aus, weshalb das Team das Schwerpunktthema gewählt hat. Die aktuelle weltpolitische Lage verleiht Fragen nach militärischer Sicherheit neue Bedeutung, und zugleich bietet der Landkreis Birkenfeld eine große Zahl an sachkundigen Zeitzeugen, Historikern und ehemaligen Soldaten, die ihr Wissen eingebracht haben. Insgesamt widmen sich 15 Beiträge dem Schwerpunkt – so viele wie noch nie. Sie zeigen breite Vielfalt und hohe fachliche Tiefe.
Dass der Fokus auf die Militärgeschichte viel Stoff liefert, wurde durch die Kurzvorträge bei der Vorstellung deutlich. Peter Nauert gab einen Überblick über die Entwicklung Birkenfelds als Garnisonsstadt – von der Infanteriekaserne des Jahres 1842 bis zum Abzug der Luftwaffendivision 2013. Oberstleutnant Benjamin Faust ordnete die Ausbreitung des Militärs in der Zeit des Nationalsozialismus ein und schilderte die Entstehung des Truppenübungsplatzes Baumholder, der Klotzbergkaserne und des Feldflugplatzes in Hoppstädten. Zudem zeigte er die Vielzahl an Stellungen auf, die im Zuge des Westwalls im Kreisgebiet errichtet wurden.
Historische Persönlichkeiten und besondere Kasernengeschichten
Die Stadtarchivarin Dr. Svenja Müller rückte bei ihrem Beitrag die Geschichte Idar-Obersteins als Militärstandort in den Mittelpunkt. Sie zeichnete den Weg des Generals Karl Strecker nach und hob hervor, dass er vor dem Zweiten Weltkrieg in der Stadt stationiert war und dort im heutigen Gebäude des Deutschen Edelsteinmuseums lebte. Ein weiterer Einblick kam von Hisso von Selle, der als früherer Bataillonskommandeur viel über die Klotzbergkaserne zu berichten wusste. Er erinnerte daran, dass die Franzosen nach dem Krieg in Idar-Oberstein zeitweise ihre nationale Artillerielandschule einrichteten.
Axel Redmer komplettierte die Vortragsreihe mit einem Blick auf die Geschichte des Depots in Nahbollenbach, das erst als Heeresversorgungslager entstand und später von den US-Amerikanern stark erweitert wurde. Heute gilt das frühere Stabsgebäude, das „Kennedy-Center“, als prägendes Relikt im Gewerbepark Nahetal.
Breites Themenspektrum – von Jubiläen bis zu Nachrufen
Landrat Miroslaw Kowalski begrüßte die Schwerpunktwahl und betonte, dass Militärgeschichte wieder an Bedeutung gewinnt. Der Heimatkalender biete jedoch weit mehr als militärische Einblicke und sei eine „Visitenkarte des Landkreises“. Rund 80 Beiträge decken ein breites Spektrum ab: der Jahresrückblick 2025, sportliche Schlagzeilen, das Jubiläum des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, die Bundestagswahl und zahlreiche Vereins- und Firmenjubiläen.
Auch Nachrufe finden im neuen Band ihren Platz. Er erinnert an Persönlichkeiten wie Historiker Hans-Peter Brandt, den früheren Ortsbürgermeister Karl-Otto Engel und den Olympiasieger Bernd Cullmann. Besonders hervorgehoben wurde die große Altersbandbreite der Mitwirkenden – vom 15-jährigen Jegors Gelblings bis zur 91-jährigen Irene Würz.
Musikalisch umrahmte Johann Behrend die Vorstellung am Klavier. Der Heimatkalender 2026 Birkenfeld ist ab sofort an vielen Verkaufsstellen im Kreisgebiet erhältlich.
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Geschrieben von: Geraldine Werner

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