Antenne Bad Kreuznach
Foto: Michael Götz, BVMW Mainz
Cyberkriminalität ist längst kein Randthema mehr. Immer häufiger geraten kleine und mittelständische Betriebe ins Visier professioneller Täter. Um dagegen vorzugehen, haben der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) am 31. Oktober 2025 in Mainz eine neue Kooperation vereinbart. Ziel ist es, Unternehmen im Land besser vor digitalen Angriffen zu schützen.
Die Zahl der Cyberangriffe steigt stetig – vom Handwerksbetrieb bis zum regionalen Dienstleister. Viele Firmen unterschätzen noch immer das Risiko, obwohl die Schäden teils existenzbedrohend sind. „Die zunehmende Zahl von Cyberangriffen zeigt deutlich: Die Bedrohungslage im digitalen Raum wächst und kann jeden treffen“, betonte der Innenminister von Rheinland-Pfalz bei der Veranstaltung in Mainz. Er hob hervor, wie wichtig es sei, dass Staat und Wirtschaft eng zusammenarbeiten, um die digitale Sicherheit im Land zu stärken.
Ein zentrales Ergebnis des Treffens: Eine offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen dem BVMW Rheinland-Pfalz und dem LKA Rheinland-Pfalz. Sie soll den Informationsaustausch verbessern, Betriebe sensibilisieren und praxisnahe Präventionsmaßnahmen ermöglichen.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen im Fokus der Täter. „Cybersicherheit ist längst kein Thema mehr nur für Großkonzerne“, erklärt Hans-Peter Pick, Leiter der Wirtschaftsregion Rheinland-Pfalz im BVMW. Viele Betriebe verfügten nur über begrenzte Ressourcen und seien deshalb besonders anfällig für Angriffe.
Pick betonte weiter: „Ein starkes Netzwerk und gute IT-Strukturen sind die besten Schutzschilde für den Mittelstand. Wir müssen gemeinsam handeln – Politik, Behörden und Wirtschaft – um unsere Unternehmen vor den Gefahren aus dem Netz zu bewahren.“
Auch LKA-Präsident Mario Germano machte deutlich, dass Unternehmen im Ernstfall richtig reagieren müssen. „Zahlungen an Cyberkriminelle bergen nicht nur das Risiko, keine Entschlüsselung oder Datenrückgabe zu erhalten, sondern erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, erneut ins Visier der Täter zu geraten.“ Betroffene Firmen sollten sich daher sofort an die Polizei und die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) wenden.
Mit der neuen Partnerschaft soll der Mittelstand gezielt geschult und unterstützt werden. Geplant sind Informationsveranstaltungen, Austauschforen und praxisnahe Schulungen für Betriebe in Rheinland-Pfalz. Dadurch sollen Unternehmer lernen, wie sie ihre IT-Systeme absichern, Mitarbeitende sensibilisieren und im Ernstfall richtig reagieren.
Das gemeinsame Ziel: ein starkes, vernetztes Sicherheitsbewusstsein in der Wirtschaft. Rheinland-Pfalz will damit zum Vorbild für andere Bundesländer werden.
Geschrieben von: Leona Winterfeld
Copyright Antenne Bad Kreuznach - Ihr Radio für die Rhein-Nahe Region