Bad Kreuznach

Mietspiegel Bad Kreuznach sorgt für viele Fragen

today21. November 2025

Hintergrund
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Einordnung der neuen Zahlen

Der Mietspiegel Bad Kreuznach liegt seit Juli vor. Viele Menschen wollten wissen, wie stark die Mieten gestiegen sind. Deshalb kamen im Haus des Gastes mehr als hundert Interessierte zusammen. Sie hörten aufmerksam zu, weil die Zahlen jetzt über sechs Jahre bewertet werden und damit genauer sind. Die Stadt, Vermieter und der Miet- und Pachtverein haben den Mietspiegel gemeinsam erstellt. Dadurch entsteht ein Werkzeug, das für beide Seiten Klarheit schafft.

Michael Fluhr vom städtischen Amt für Wirtschaft und Liegenschaften sagte, dass ein Drittel aller Mietwohnungen in Bad Kreuznach bei den Genossenschaften liegt. Das sorge für gedämpfte Preise im gesamten Markt. Diese Basis sei wichtig, weil sich die Nachfrage in der Kurstadt weiter erhöht.

Wie haben sich die Mieten entwickelt?

Die Zahlen zeigen klare Bewegungen. Die Durchschnittsmiete steigt von 7,08 Euro auf 7,50 Euro pro Quadratmeter. Das sind sechs Prozent in zwei Jahren. Bei einfachen Wohnungen geht der Wert von 5,05 Euro auf 5,37 Euro hoch. Gut ausgestattete Wohnungen erreichen mit 11,27 Euro einen neuen Höchstwert.

Die Preisspanne wächst damit von zehn auf zwanzig Prozent. Fluhr betonte, dass dieser größere Rahmen realistischer sei. Er bilde die Marktbewegungen besser ab und helfe bei fairen Mietentscheidungen. Auch Paul Trauth vom Miet- und Pachtverein hob hervor, wie wichtig es ist, Leerstände zu vermeiden. „Hier haben wir ein gutes Maß gefunden, das Vermieter und Mieter gleichermaßen zufriedenstellen kann.“

Was steckt hinter dem Mietspiegel?

Der Mietspiegel ist Pflicht für alle Städte ab 50.000 Einwohnern. Er soll die ortsübliche Vergleichsmiete zeigen. Dazu zählen Größe, Ausstattung, Zustand und Lage. Nicht ein Preis zählt, sondern eine Spanne. Stellplätze, Garagen oder Möblierung spielen keine Rolle. Sie werden separat bewertet.

Neu sind die erweiterten Auskunftspflichten für Vermieter und Gebäudeeigentümer. Das erleichtert die Datenlage und erhöht die Genauigkeit. Für Rechtsanwalt Christoph Dietrich bleibt wichtig, dass Mieterhöhungen sauber begründet sein müssen. 

Bad Kreuznach vor weiteren Wohnprojekten

Während die Mieten steigen, wächst auch der Bedarf. In der Stadt entstehen im Humperdinck-Park rund 200 neue Wohnungen. Vor allem kleine Einheiten für Ein- und Zweipersonenhaushalte. Das passt zum Bedarf im Kreis Bad Kreuznach, der seit Jahren konstant hoch bleibt. Auch überregionale Daten zeigen: In Rheinland-Pfalz geht die Zahl der Sozialwohnungen zurück, während die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum steigt.

In Bad Kreuznach ist der Mietspiegel daher mehr als eine Übersicht. Er schützt Mieter, hilft Vermietern und schafft Orientierung in einem Markt, der sich rasch verändert.

Geschrieben von: Leona Winterfeld